Von Nord nach Süd

Ursula Baus
22. August 2012
Die Silberne Halbkugel ist eine der Auszeichnungen, die im Rahmen des Deutschen Preises für Denkmalschutz vergeben wird. (Bild: Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz) 

Mit der heutigen Ausgabe des eMagazins ist die vierwöchige Sommerpause zu Ende. Damit in Sachen Architektur trotzdem nichts Wichtiges unerwähnt bleibt, haben wir alles kompakt in einer Meldung zusammengefasst.
Ende Juli fiel in Hannover eine Entscheidung, die nur begrüßt werden kann und auf die seit Februar 2011 gehofft werden durfte (siehe Meldung im eMagazin 06|11). Der Landtag von Oesterlen wird nun definitiv nicht abgerissen. Zwar war am Ende mal wieder das liebe Geld das Zünglein an der Waage und nicht die architektonische Qualität des Gebäudes – der Neubau hätte statt der veranschlagten 45 Mio. Euro einer neuen Berechnung zufolge 68 Mio. gekostet – , doch wichtig ist, dass der denkmalgeschützte Bau aus den 1960er Jahren nun umgebaut und nicht dem Erdboden gleich gemacht wird. Dabei soll nach ersten Meldungen die Fassade möglichst erhalten bleiben, der Sitzungssaal würde durch einen neuen ersetzt. Einen ausführlichen Bericht des NDR vom 24. Juli finden Sie hier, die Gutachten können auf www.landtag-niedersachsen.de heruntergeladen werden.

Zehn Personen und Institutionen, "die sich in besonderem Maße um die Erhaltung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben", erhalten den Deutschen Preis für Denkmalschutz 2012. Diesen gibt es in vier verschiedenen Kategorien, wovon eine – der Karl-Friedrich-Schinkel-Ring – in diesem Jahr nicht vergeben wurde. Das Präsidium des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz entschied sich sechsmal für die Silberne Halbkugel, dreimal für den Journalistenpreis und einmal für den neu ausgelobten Internetpreis. Alle Namen und die Kurzbegründungen des Präsidiums können in einer Presseinformation vom 14. August nachgelesen werden. Die Preisverleihung findet am 12. November in Wismar statt.

Beginnend mit öffentlichen Foren im Herbst 2009 diskutieren Bürger und Fachleute in Mannheim über den Neubau der Kunsthalle. Nach dem Beschluss des Gemeinderats, die Kunsthalle neu bauen zu wollen, wurde am 17. Februar dieses Jahres ein Architektenwettbewerb ausgelobt. Am 18. und 19. Juli vergaben die 15 Juroren nun an folgende Architekturbüros drei gleichrangige Preise: Architekten von Gerkan, Marg und Partner (gmp) aus Hamburg, Peter Pütz Architekten aus Berlin und Staab Architekten, ebenfalls Berlin. Sie werden nun darum gebeten, ihre Entwürfe parallel zu überarbeiten, damit – so der Plan – noch vor Jahresende der ausführende Architekt bestimmt werden kann. Alle 29 eingereichten Entwürfe können noch bis zum 14. Oktober in einer Ausstellung begutachtet werden. Die Pressemappe mit ausführlichen Informationen können Sie auf der Webseite der Stadt Mannheim herunterladen oder bei Youtube ein Video anschauen. Den 26. und den 27. Oktober sollten sich alle vormerken, die sich intensiver mit diesem Bauvorhaben auseinandersetzen möchten. An diesen beiden Tagen findet ein wissenschaftliches Symposium zum Thema "Neubau Kunsthalle Mannheim – Räume denken" statt, am Abend des ersten Tages wird eine zweite Ausstellung mit dem Titel "Preisgekrönt: Neubau Kunsthalle Mannheim" eröffnet (Laufzeit bis 7. Januar 2013).

Erst am kommenden Wochenende wird in München ausgiebig gefeiert. Denn am 26. August 1972, vor dann genau 40 Jahren, wurden die XX. Olympischen Sommerspiele eröffnet, die Erfolgsgeschichte des Olympiaparks begann. Bis heute besuchen Einheimische und Gäste den 850.000 Quadratmeter großen Park gerne und häufig, sie nutzen ihn als Ort der Erholung und als Sportstätte. Die Eigentümer manch anderer Architekturen, die für Welt- und Europameisterschaften, Olympiaden und sonstige Großveranstaltungen realisiert worden sind, können davon nur träumen. Das "Vogelnest" in Peking beispielsweise steht mittlerweile leer, wie unter anderen die taz am 10. August berichtete.

Die Modelle der preisgekrönten Entwürfe; Reihenfolge analog zum Text (Bild: Kunsthalle Mannheim/ Cem Yücetas) 
Die Modelle der preisgekrönten Entwürfe; Reihenfolge analog zum Text (Bild: Kunsthalle Mannheim/ Cem Yücetas) 
Die Modelle der preisgekrönten Entwürfe; Reihenfolge analog zum Text (Bild: Kunsthalle Mannheim/ Cem Yücetas) 
Aktuelles Luftbild des Münchner Olympiaparks (Bild: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege) 

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