Unter der Elbe hindurch

Simone Hübener
2. November 2011
Blick vom Schachtgebäude in den Elbtunnel (Bild: Sven Bardua) 

Der Tunnelbau ist eine Baukunst, die bis heute fasziniert. Unter schwierigen Bedingungen entstanden und entstehen diese Bauwerke, die uns allen den Alltag, die Fahrt in den Urlaub erleichtern oder gar dafür sorgen, dass eine Region, eine Stadt einen wirtschaftlichen Aufschwung verzeichnen kann. Für letzteres ist der Alte Elbtunnel in Hamburg ein gelungenes Beispiel. Von 1907 bis 1911 erbaut, konnten die Hamburger in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiern. Seit diesem Festtag zählt der Tunnel nun zu den "Historischen Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst", welche die Bundesingenieurkammer seit 2007 auszeichnet. Der über 400 Meter lange Tunnel ist der erste für den Verkehr genutzte Unterwassertunnel, der auf dem europäischen Festland gebaut worden ist und das unter schwierigen Bedingungen. Denn seinerzeit hatte man wenig Erfahrung mit diesem Bauverfahren – der Elbtunnel wurde im Schildvortrieb gebaut –, der Baugrund war weich und mit Grundwasser durchtränkt. Und auch die Kombination aus Ingenieurbaukunst und Architektur zeichnet ihn aus. Die Einfahrtshallen stehen wie kleine Tempel an den Ufern der Elbe, Außen- und Innenwände der Schachtgebäude sowie der Röhren sind kunstvoll verziert, die Treppen, die auf die Sohle hinab- und von dort wieder heraufführen, sind weit mehr als reine Zweckbauten. Dies alles mag dazu führen, dass der Alte Elbtunnel bis heute eine Touristenattraktion geblieben ist. Ob den Besuchern dabei bewusst ist, welche Meisterleistung der Bau seinerzeit war? Vielleicht erinnert nun die Relieftafel wenigstens ein bisschen daran. sh

Mehr Informationen zu den bislang ausgezeichneten Bauwerken finden Sie hier.

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