Für Ingenieure und Architekten, für Jung und Alt

Simone Hübener
23. August 2010
Foto: Stefan Krämer

Während die einen die schönste Zeit des Jahres im sonnigen Süden oder hohen Norden genießen konnten, hatten andere alle Hände voll zu tun, um bei einem Wettbewerb die richtigen Sieger zu küren, einen Preis vorzubereiten oder ein neues Stipendium ins Leben zu rufen. Nun aber der Reihe nach.
Ende Juli war der Architektur-Wettbewerb der Wüstenrot Stiftung mit dem diesjährigen Thema "Neues Wohnen in der Stadt" entschieden worden, bei dem Preisgelder in Höhe von 50.000 Euro zu vergeben waren. Die international besetzte Jury unter dem Vorsitz von Andreas Hild hatte 438 Bauten aus der ganzen Republik unter die Lupe zu nehmen. Nachdem die engere Wahl vor Ort begutachtet worden war, kürten die Juroren das "Stadtregal" in Ulm zum Sieger des Gestaltungspreises. Wir haben diesen Umbau Ende 2009 als Bau der Woche vorgestellt. Mehr zu diesem Projekt, den drei Auszeichnungen und den fünf Anerkennungen erfährt man hier.
Erst vergangene Woche gab die Schelling Architekturstiftung die Sieger ihres Preises bekannt, der in zweijährigem Turnus vergeben wird und mit insgesamt 30.000 Euro dotiert ist. Freuen dürfen sich die chinesischen Architekten Wang Shu & Lu Wenyu über die Auszeichnung in der Kategorie Architektur sowie der französische Architekt Jean-Louis Cohen in der Kategorie Architekturtheorie. Die Schelling Medaillen werden den Schweizer Architekten Knapkiewicz & Fickert und dem britischen Designer Tom Heatherwick verliehen (beide Architektur). Wer alle Preis- und Medaillenträger einmal hautnah erleben möchte, dem sei die öffentliche Preisverleihung am 14. November 2010 um 11 Uhr in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe ans Herz gelegt.
Beim Ingenieurpreis 2011 der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau ist dagegen alles noch offen. Denn die Frist für den bereits zum siebten Mal ausgelobten Preis läuft bis zum 19. November um 15 Uhr. Mit dem Thema "Ganzheitliches Planen und Bauen: Innovation – Kooperation – Realisation" geht es dieses Jahr darum, "gelungene Beispiele einer Zusammenarbeit aller am Projekt Beteiligten zu prämieren". "Im thematischen Fokus der Auslobung zum Ingenieurpreis 2011 stehen die Glieder einer integrativen, durchgängigen und vielschichtigen Prozesskette von Planung, Bau und Betrieb, die sich an den Kriterien einer ganzheitlichen Betrachtung orientiert", so der Erläuterungstext weiter. Wer sich an diesem mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis beteiligen möchte, finden alles Weitere in dieser pdf-Datei.
An die Jungen unter den Architekten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz richtet sich der Weißenhof-Architekturförderpreis, der bereits zum vierten Mal von der architekturgalerie am weißenhof mit Unterstützung durch die Wüstenrot Stiftung und die Sto-Stiftung ausgeschrieben wird. Bei diesem mit 6.000 Euro dotierten Preis werden nicht nur realisierte Bauten ausgezeichnet, sondern auch konzeptionelle Projekte und Strategien. Ziel dieser Ausschreibung ist es, der "jungen Architektengeneration die Möglichkeit [zu bieten], das sich wandelnde Berufsbild mitzudefinieren." Wer sich Chancen ausrechnet und teilnehmen möchte, der sollte an einer Universität, Kunsthochschule oder Fachhochschule Architektur oder Innenarchitektur studiert haben und nach dem 1. Januar 2002 fertig geworden sein. Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2010, 16 Uhr.
Für all diejenigen, die nicht nur den Urlaub gerne in fremden Landen verbringen, sei zu guter Letzt noch auf ein Architekturstipendium hingewiesen, dass das Goethe-Institut Rotterdam im Rahmen des Programms "Architect in Residence" vergibt. Damit soll fortan einmal jährlich "einem ausgewählten Stipendiaten die Möglichkeit gegeben werden, drei Monate an einem eigenen Projekt in Rotterdam zu arbeiten." Der oder die Glückliche kann während dieses Zeitraums in der zweitgrößten Stadt der Niederlande kostenlos wohnen und bekommt darüber hinaus noch monatlich 1.500 Euro, um damit seinen Lebensunterhalt und die notwendigen Arbeitsmaterialien zu finanzieren. Auch die Fahrt vom bisherigen Wohnort nach Rotterdam und am Ende wieder zurück wird erstattet. Bewerben kann man sich noch bis zum 30. September per Mail bei Dr. Claudia Curio, Kulturabteilung, Goethe-Institut Rotterdam. sh

Wang Shu & Lu Wenyu (Foto: AAS/ Schelling Architekturstiftung)
 
 
 

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