Für die Baukultur

Es kann nie genug Menschen geben, die sich für die Baukultur stark machen, das Interesse für dieses wichtige Thema auch bei Nichtarchitekten wecken und bereits die Kleinsten dafür sensibilisieren. Dabei steht das Engagement der Einen, Kraft ihres Amtes, mehr im öffentlichen Interesse, andere arbeiten dagegen eher im Stillen. So kommt es dann auch, das Erstere hin und wieder geehrt und ausgezeichnet werden, während den Heinzelmännchen diese Würdigung verwehrt bleibt. Einer, der im Bereich der Architektur zweifelsohne im Rampenlicht steht, ist der Präsident der Bundesarchitektenkammer. Bis zum vergangenen Samstag, 18. September 2010, war dies Prof. Arno Sighart Schmid (im Bild oben), der tags zuvor mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt worden ist. Als Grund werden seine langjährigen Verdienste um Baukultur und Architektur und sein Engagement für den Berufsstand der Architekten genannt. Dabei stellt sich angesichts der Meldung, der deutsche Pavillon in Venedig solle durch einen Neubau ersetzt werden (wir berichteten), die Frage, wie Schmid das Wort Baukultur definiert. Ist Baukultur nur das, was ihm persönlich gefällt, oder ist die Beurteilung von Baukultur eine objektive Angelegenheit?
Der deutsche Pavillon steht glücklicherweise bis heute. Bleibt zu hoffen, dass Schmids Nachfolger, der langjährige Bonner Stadtbaurat Sigurd Trommer (Mitte), andere, wichtigere Aufgaben findet. Trommer wurde am Samstag auf der 82. Bundeskammerversammlung in Berlin einstimmig zum neuen Präsidenten gewählt und wird dieses Amt nun erst einmal für die kommenden drei Jahre inne haben. Während dieser Zeit möchte er vor allem "die besondere gesellschaftliche Verantwortung der Architekten und Planer noch stärker in den Mittelpunkt der Kammerarbeit stellen", so die Pressemitteilung.
Um die Themen Baukultur und baukulturelle Bildung geht es auch beim Wettbewerb "Kinder zum Olymp!", der ab dem 27. September mit der Auslobung 2010/2011 bereits in die siebte Runde geht. Alles weitere finden Sie hier. sh