Die Preise purzelten

Simone Hübener
26. Januar 2011
Das Neue Museum in Berlin nach dem Wiederaufbau (Foto: Christian Richter) 

235.000 Fachbesucher aus mehr als 150 Ländern, 2.058 Aussteller aus 46 Ländern auf 180.000 m² Hallenfläche, das sind die Zahlen, mit denen die BAU2011 am vergangenen Samstag zu Ende gegangen ist. Die Freude über diese "Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme", wie der Veranstalter sie zu nennen pflegt, beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Organisatoren und die Teilnehmer. Denn auf der BAU wurden auch zahlreiche Preise verliehen, über die sich die Gewinner ebenso freuen durften. Das Spektrum ist sehr breit und einige davon möchten wir hier nun vorstellen.
Drei große Fachzeitschriften, Detail, Bauwelt und AIT zusammen mit xia, kürten während der ersten Messehälfte ihre Sieger.
Einen – man darf wohl sagen – alten Bekannten befand die Jury des Detail-Preises "Ästhetik und Konstruktion" 2011 für würdig, den mit 10.000 Euro dotierten Hauptpreis in Empfang zu nehmen: David Chipperfield wurde zusammen mit Julian Harrap für das Projekt "Wiederaufbau Neues Museum" in Berlin geehrt. Daneben gab es viele Sonderpreise und einen Ehrenpreis, der dem japanischen Architekten Toyo Ito überreicht wurde. Nähere Informationen finden Sie hier.
Der erste Versuch, etwas Neues zu tun, ja zu wagen, ist oft nicht leicht, die Unsicherheit groß. Doch irgendwann muss man damit anfangen. Umso schöner, wenn sich jemand dieses ersten Schritts annimmt, das Entstandene zu würdigen weiß. So geschehen beim Preis "Bauwelt 1:1 – Das erste Haus", der bereits zum siebten Mal das erste Werk verschiedener Architekten und Landschaftsarchitekten in fünf Kategorien und mit einem Sonderpreis prämiert hat. In Spanien, Portugal, Südafrika, Deutschland und in der Schweiz kann man die Projekte live erleben oder einfacher in der Bauwelt 1-2.11 sowie mit einem Klick auf deren Webseite: www.bauwelt.de.
Um Innovationen im Bereich von Architektur und Bauwesen dreht sich alles beim Preis von AIT und xia, der in zwei Kategorien – Architekt und Industrie in Zusammenarbeit und Produkte von hoher architektonischer Qualität – ausgelobt worden war. Über den ersten Innovationspreis darf sich REC Bauelemente für Beton-Light freuen, den oliv architekten ingenieure entwickelt haben. Von hoher architektonischer Qualität befand die Jury hingegen sedak dimension von seele sedak. Online kann man über die aktuelle Preisverleihung leider noch nichts lesen, auf dieser Seite dürften sich früher oder später aber die Informationen, auch zur besonderen Auszeichnung und den anderen Auszeichnungen, finden.
Zurück zum Gebauten führt der Heinze-Architekten-Award mit dem Titel "Faszination Wohnungsbau", der zum ersten Mal ausgelobt und vergeben worden ist. Mit fast 500 Einsendungen hatte sich die Jury zu beschäftigen. Zu dieser Menge hat wahrscheinlich das Preisgeld in Höhe von geplanten 60.000 Euro, letztlich sogar 70.000 Euro beigetragen. Für die jeweils drei Publikumspreise in den Kategorien Neubau und Umbau/ Modernisierung gab es vorab per Online-Abstimmung durch Architekten und Bauherren bereits eine Vorauswahl von je 25 Projekten. Bei den Sonderpreisen der Jury – bei den Neubauten wurden drei vergeben, bei den Umbauten nur einer – hatten die Juroren dagegen freie Hand. So ging der 1. Publikumspreis bei den Neubauten an Etienne Descloux PE-P für eine Villa am Neuchâteler See (Bild 2), der 1. Sonderpreis der Jury wurde Goetz Hootz Castorph Architekten und Stadtplaner für die Fontavia Parkvillen in Bad Tölz zugesprochen (Bild 3). Stefan Forster Architekten konnten sich für ihren Umbau eines Bürogebäudes in ein Wohnhochhaus in Frankfurt über den 1. Publikumspreis freuen (Bild 4), für das Projekt P22 wurden CS.A Claus Schuh Architekten mit dem Sonderpreis der Jury in dieser Kategorie ausgezeichnet (Bild 5).
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technik hat zusammen mit weiteren Partnern "Auf IT gebaut". Denn gesucht worden waren für diesen Wettbewerb IT-gestützte Verfahren und Problemlösungen, die das Bauen optimieren. Vier Preisträger wurden ausgezeichnet, die "interaktive Fliesen", "Virtual Construction Company Completition (vc³)", "ElnrA" oder ein "Städtebauliches Entwurfstool" zu bieten haben. Wer nun nicht genau weiß, was sich dahinter verbirgt, dem sei die folgende Webseite zur weiteren Lektüre empfohlen: www.aufitgebaut.de. Und in zwei Jahren setzen wir den Reigen dann fort. sh

Foto: Heinze 
Foto: Heinze 
Foto: Heinze 
Foto: Heinze 

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