Christoph Hackelsberger (1931-2012)

Ursula Baus
6. Juni 2012
Christoph Hackelsberger bei der Kritikerpreisverleihung 1980 (Bild: BDA Bund)

1980 hatte Christoph Hackelsberger den BDA-Kritikerpreis bekommen – eine Auszeichnung, in der seine tiefreichende Kenntnis auch der architektonischen Praxis gewürdigt wurde. Hackelsberger, in Freiburg im Breisgau geboren, war Architekt und Publizist; er fand als ausgebildeter Architekt genau die Worte, mit denen Brücken zwischen Fachwissen und Laienverständnis geschlagen werden können.
Seine Heimat wurde München, die Stadt, der er sich immer wieder mit großer Aufmerksamkeit widmete: Mal ging es um die Stadtentwicklung, mal um die Brücken über die Isar, mal um die Nachkriegsarchitektur, aber auch um den Baustoff Beton in der legendären Bauwelt-Fundamente-Reihe. Hackelsberger lehrte an der Akademie der Künste in München und beriet in Gremien wie den Gestaltungsbeiräten in Berlin, Salzburg oder Ingolstadt. Gerade in dieser Funktion schlug sich die hartnäckige Auseinandersetzung mit der Praxis des Bauens nieder.
Mit Christoph Hackelsberger verstarb am 28. Mai 2012 eine Persönlichkeit, die typologisch selten geworden ist: Exzellent ausgebildet besaß er eine Stimme, die weit über die Disziplin hinaus Gehör fand. Journalisten heute verschaffen einem Thema oder sogar nur sich selbst allzu oft ohne Sachkenntnis Aufmerksamkeit und glauben, es sei damit getan.
Lesenswert ist der Nachruf von Gottfried Knapp zu Christoph Hackelsberger in der Süddeutschen Zeitungvom 31. Mai 2012.

 
 
 

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