Bau des Jahres 2012 | Stimmen zum eMagazin

6. Februar 2013
Bau des Jahres 2012: Kaffee Partner-Zentrale in Osnabrück, 3deluxe Architekten (Bild: Emanuel Raab)

Die Abstimmung zum "Bau des Jahres 2012" endete vergangene Woche – gewonnen hat der Neubau von Kaffee Partner in Osnabrück von 3deluxe Architekten, dicht gefolgt vom Jüdischen Zentrum in Ulm von KSG Architekten. Glückwünsche an die Jahresfavoriten! Enttäuscht? Begeistert? Wie auch immer: Beim nächsten Mal mit abstimmen!

Ein Forum, bei dem sich über das Abstimmen hinaus Kommentare anonym und unkontrolliert publizieren lassen, führen wir nicht. Aber die Kritik und das Wissen unserer Leser sind uns wichtig und finden deswegen auch den Weg in die Öffentlichkeit – hier im eMagazin.

# 2/2013, Bau der Woche, Eisleben
Zu dem Bauwerk hatte ich mehrere Kritiken gelesen. So anschaulich und verständlich wie bei Ihnen fand ich es noch nie. Jetzt will ich mir das tatsächlich bei Gelegenheit ansehen. Insbesondere die Beschreibung der runden Wasser"quelle" war mir noch nicht so nachvollziehbar gegeben worden … sonst verausgaben sich alle nur mit den "Interferenzen" der Bodenkreise – wahrscheinlich vor lauter Stolz, wenigstens dies nicht ganz aus dem Physikunterricht vergessen zu haben. Ein wahrlich erquickliches Lesestück. Wolfgang Kil

Auf Platz 2: das Jüdische Zentrum in Ulm von Kister Scheithauer Groß (Bild: Christian Richters)

# 3/2013, Geier kreisen über Berlin-Brandenburg

Inhaltlich fand ich Ihren Artikel sehr gut. Aber zum Abschnitt 6, "Sperenberg als Bauplatz ist wieder im Spiel. Planung und Bau des nächsten Flughafens an diesem Standort 30 Kilometer südlich von Berlin sind ebenso unverzüglich zu beginnen":
Immer wieder frage ich mich, warum alle den Standort Sperenberg bevorzugen würden. Ich ärgere mich über die Rasanz, mit der Sperenberg als Alternative gelobt wird, ohne richtig analysiert zu haben, welche Lasten von Sperenberg ausgehen. Sperenberg liegt nur wenige Kilometer Fluglinie mehr von Potsdam und Berlin entfernt, als Schönefeld, von Potsdam-Süd circa vier Kilometer Fluglinie mehr, also nicht wirklich messbar. Überlegen Sie, welch ein Routengitter der Flughafen Sperenberg schon mit 4 Bahnen über die Region legen würde, und damit verbunden mit einem Lärmteppich mind. 30x60 km!
Und dass es kein "Außenrum" gibt, zeigen uns ja wohl deutlich die geplanten Flugrouten am BER. Besonders bei Landeanflügen würden die "schon ca. 30 km entferten" Regionen (Ludwigsfelde, Potsdam, Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf, Havelseen) wieder die ebenso Betroffenen sein, wie jetzt diejenigen durch BER. Wie sicherlich bekannt ist, sind eben besonders die Landeanflüge belastend, weil die Flugzeuge im Landeanflug erheblich tiefer fliegen als bei den Starts.
Immer wieder wird behauptet, in Sperenberg würden nur 2000 Menschen vom Fluglärm betroffen sein. Leben und zählen die in Klammern gesetzten Menschen nicht? Oder werden sie nicht genug verlärmt, um mitgezählt zu werden?
Sollte man nicht endlich darüber nachdenken, wenn neu, dann einen tatsächlich geeigneten Standort! Haben Sie schon einmal über den Standort Jüterbog-Ost nachgedacht. Mit dem Transrapid in Windeseile zu erreichen, wäre er auf Grund der tatsächlich geringeren Besiedelung, der beste Standort für einen neuen Flughafen (mit Drehkreuz!). Der Standort Jüterbog-Ost war, wie Sie sicherlich wissen, auch einer der Standorte, die auf der Top-Liste standen, bevor man sich für Schönefeld entschied. Sigrid Sieglitz

# 4/2013, Mediensterben, Architekturkritik
Ich fände ja folgenden Gedanken noch interessant: Die Chefredakteure der wichtigsten klassischen Architekturzeitschriften (also nicht thematische Nischentitel wie Detail oder AIT) sind inzwischen fachfremde Marketing-Onkel: Boris Schade-Bünsow bei der Bauwelt ist Kaufmann und Verlagsleiter, Alexander Gutzmer beim Baumeister ist Journalist und Kulturwissenschaftler ("Journalistische Erfahrung sammelte er als Chefredakteur einer Marketing-Fachzeitschrift"), Roland Stimpel beim DAB ist immerhin Stadt- und Regionalplaner, aber hauptsächlich hervorgetreten als Immobilienredakteur. Das hat meines Erachtens System. Architektur soll nicht mehr als ein künstlerisches und soziales System diskutiert werden, sondern als Lifestyle-Event. Henner Fabrinsky

Killing the Printstar? Die Mechanismen des Mediensystems sind andere als vor 20 Jahren. Darauf verweist auch ein Text, der in (dem Online-Medium) "German Architects" gerade erschienen ist. Autorin Ursula Baus schreibt: "Printmedien hatten zunächst die Aufgabe, die (Architektur-)Welt erst einmal zu erschließen, um sie medial zu präsentieren und zu kritisieren. Heute muss es ihnen (und den Online-Medien) dagegen gelingen, was medientechnisch in Hülle und Fülle an die Internetoberflächen gespült wird, wenigstens zu sichten und zu sortieren. Dazu bedarf es eines Grundwissens, außerdem braucht man viel Zeit und medienspezifische Fähigkeiten." Es stimmt: Sichtung und Sortierung gehört (nicht erst seit heute) zu den Kernaufgaben jedes Journalisten. Hinzu kommt die Notwendigkeit, eine eigene, spezifische Sicht auf das jeweilige Thema, eine eigene, wiedererkennbare Haltung zu entwickeln – und diese mit einer eigenen Tonalität sowie einer möglichst durchdachten Mischung an Stilformen und Formaten in ein Medium umzusetzen. So entstehen gute Printerzeugnisse. Den vollständigen Text lesen Sie hier. Alexander Gutzmer

Ich denke, dass die WAZ für ihre Werbung sehr dankbar sein wird. Denn tot Geglaubte leben bekanntlich länger! Vielleicht allerdings war es auch nur ein Freundscher Versprecher und der Wunsch Vater ihres Gedankens! Stefanie Gurk
(Vielen Dank für den Hinweis. Der Patzer wurde inzwischen korrigiert und WAZ durch WR ersetzt, Anm. der Redaktion)

# 5/2013, Zwischennutzung
Die Wächterhäuser in Leipzig spielen kaum noch eine Rolle. Es ist inzwischen erkannt worden, dass sie auch nur eine Art Dienstleistung an Investoren sind. Vergleichbar mit dem Trockenwohnen früher, als noch viel Wasser beim Bauen vermanscht wurde, das sich erst einmal in Rheumatismus von Zwischenbewohnern verwandeln sollte. Interessanter sind Initiativen in der Georg-Schwartz-Straße, wo junge Leute Häuser kaufen und genossenschaftlich-syndikalistisch herrichten und betreiben. Weiter hat sich ein Bündnis "Stadt für Alle" gegründet, in dem sich viel junge Leute engagieren. Gentrifizierung scheint in Leipzig noch keine große Rolle zu spielen, aber es soll aufmerksam darauf gemacht werden, dass das um Leipzig keinen Bogen machen wird. Hannes Schroth

# 2005-2013, eMagazin
Wieder einmal an Lob für www.german-architects.com: Flughafen BER, Architekturkritik, etc. – es gibt wenig Aktuelleres und Pointierteres als eure Website!
Alain Thierstein

Es ist mir immer eine große Freude, Ihre Texte zu lesen. Herrlich unverkrampft, gottseidank immer noch kritisch und manchmal beruhigend subjektiv.
Karin Leydecker

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