Au délà des frontières

Ursula Baus
20. Oktober 2010
 Oben das IBA-Basel-Gebiet (Plan: IBA Basel), darunter Eröffnung, Jacques Herzog, Dieter Läpple (Fotos: Ursula Baus, Alain Thierstein) 
 

Es ist die erste IBA, die den Namen – Internationale Bauausstellung – verdient, denn das IBA-Gelände liegt auf französischem, schweizerischem und deutschem Gebiet. Basel dominiert als Stadt, auf der deutschen Seite bei Lörrach, Weil und Rheinfelden findet sich die schönste Landschaft, auf der französischen Seite bieten sich mit St. Louis und den umgebenden Orten bemerkenswerte Entwicklungschancen. Durch alle drei Länder fließt der Rhein, der in dieser Region bislang eher als Grenze denn als schöner Landschaftsraum wahrgenommen wurde. Im Großraum Basel geht man von einem erklecklichen Wachstum in den nächsten Jahren aus, das mit der grenzüberschreitenden IBA Basel in neue Planungsqualität für Architektur, Stadt und Landschaft umgesetzt werden soll. Projekte, die in die IBA aufgenommen werden, müssen zahlreichen Kriterien genügen, die der besonderen Situation in diesem Dreiländereck Rechnung tragen.
Beim Start der IBA am vergangenen Wochenende ließ sich das Engagament der Beteiligten (auf dem Podium saßen Jacques Herzog, die Lörracher OB Heute-Bluhm, Frédéric Duvinage vom Trinationalen Eurodistrict Basel TEB, der IBA-erfahrene Dieter Läpple und IBA-Geschäftsführer Martin Jann) deutlich spüren. Schon bald wird dazu aufgerufen, Projekte einzureichen, die dann von einem Kuratorium bewertet und evtuell zur Überarbeitung vorgeschlagen werden. Au delà des frontières, ensemble – Gemeinsam über Grenzen wachsen – so lautet das offizielle Motto, mit dem bis 2020 alle Teile der Bevölkerung angenehmere Lebensbedingungen erwarten dürfen.
Schon jetzt lohnt die Reise nach St. Louis, wo Jean Michel Wilmotte die einstige Zentrale von Fernet Branca in ein Museum umgebaut hat – hier wird derzeit die Ausstellung Utopies & Innovation: Architectures Transfrontalières gezeigt. Und in der Basler Voltahalle ist bis 30. Oktober die Ausstellung 50 Jahre Stadtmodell, 10 Jahre Basel Nord anzuschauen.
Derweil betrübt (nicht nur) auf deutscher Seite der Skandal um den Abriss des 1895-99 gebauten Wasserwerks Rheinfelden – europaweit war es das erste seiner Art, ein architektonisches Meisterwerk, ihm verdankt Rheinfelden seine Existenz. Dazu nächste Woche mehr! ub

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