Alle Jahre wieder

Simone Hübener
12. Dezember 2012

Bücher sind nach wie vor beliebte und auch gern gesehene (Weihnachts-) Geschenke. Deshalb stellen wir auch in diesem Jahr in der letzten Ausgabe vor den Feiertagen und dem Jahreswechsel wieder drei davon vor.
Kirchen gewinnen gerade in der Advents- und Weihnachtszeit für viele Menschen wieder an Bedeutung. Dabei ist es gleich, ob, und wenn ja, welcher Konfession sie angehören, ob sie einen Gottesdienst besuchen oder das Kirchengebäude als Ort der Ruhe und des Rückzugs in unserer hektischen Welt zu schätzen wissen. Wer in Frankfurt oder Umgebung wohnt, kann sich durch die Neuerscheinung "Einst gelobt und fast vergessen. Moderne Kirchen in Frankfurt a.M. 1948-1973" dazu inspirieren lassen, beim nächsten Mal eine andere, bislang unbekannte Kirche zu besuchen. Denn die Angabe der genauen Adresse einer jeden Kirche samt Webseite und die Wahl der Bilder, die den Bau meist nur in Ausschnitten zeigen, verdeutlichen die Intention, den Leser zu einem architektonischen Spaziergang einzuladen, es nicht bei der Lektüre zu belassen. Diese kann der Vorbereitung dienen, denn die kurzen Texte zu jeder der 25 katholischen, evangelischen und anderskonfessionellen Kirchen liefern das nötige Hintergrundwissen. Von Hand gezeichnete, einfache Grundrisse ergänzen diese Beschreibungen. Fünf längere Beiträge zu "Arche und Zelt – Frankfurter Nachkriegskirchen", den "Atmosphären im heiligen Raum" und anderen Themen betten die einzelnen Bauten schließlich in einen größeren Zusammenhang ein. Das schwere, matte Papier und der dunkelgelbe Leineneinband runden diese gelungene Publikation ab.

Mit der Technisierung des Wohnen in der Moderne setzt sich Katrin Eberhard in ihrem Buch "Maschinen zuhause" auseinander, das in der Reihe Architektonisches Wissen des gta Verlags erschienen ist. Dabei geht es vor allem um die drei Begriffe, die damit in Verbindung gebracht werden: Komfort, Gesundheit und Kontrolle im Sinne von Wahrnehmbarkeit. Um diese zu erläutern, wählte die Autorin je ein realisiertes Gebäude dieser Zeit. Die Villa Cavrois von Robert Mallet-Stevens steht für Komfort, das Lovell Health House von Richard J. Neutra für Gesundheit und das Huis Van der Leeuw von Jan Brinkmann und Leen van der Vlugt schließlich für Kontrolle. Dabei erörtert Eberhard den Zusammenhang zwischen der neuen Haustechnik und dem Entwurf bzw. der Wahrnehmung der damit ausgestatteten Häuser. Zahlreiche Zitate involvierter Architekten sowie hin und wieder der Blick auf weitere, teils nicht realisierte Gebäude bereichern den ausführlichen und sorgfältig recherchierten Hauptteil. Diesem voran stellte die Autorin ein Kapitel mit wichtigen Grundlagen und ein zweites, in dem sie den von Le Corbusier geprägten Begriff der "Wohnmaschine", der "machine à habiter", unter die Lupe nimmt – mit teils überraschenden Erkenntnissen.

Für alle Architekten und Ingenieure mit einem eigenen Büro dürften die Tage zwischen Weihnachten und Silvester auch eine Zeit des Rückblicks auf das fast vergangene Jahr sein. Neben den realisierten oder in Planung befindlichen Projekten sollte dabei auch die betriebswirtschaftliche Analyse des eigenen Unternehmens nicht zu kurz kommen. Für all jene, die in diesem Themenbereich noch mehr Informationen benötigen, eignet sich das Buch "Betriebswirtschaft für Architekten und Bauingenieure. Erfolgreiche Unternehmensführung im Planungsbüro" von Spinger Vieweg. Denn Dietmar Goldammer beschreibt darin in kurzen Abschnitten die wichtigsten Themen, mit denen man sich vertraut machen und beschäftigen sollte, wie die Unternehmensstrategie, die Rechtsform, das Controlling-System und die Personalpolitik. Abbildungen vertiefen und verdeutlichen die Inhalte der Texte. Ein Anhang mit "Anregungen für die gemeinsame Fortbildung" bietet die Möglichkeit, das ein oder andere gleich in die Tat umzusetzen. So gelingt es dem Autor mit seinem Buch, eine vielen vielleicht trocken erscheinende Materie interessant, kompakt und leicht verständlich zu vermitteln.

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