Ein junges Format räumlicher Kommunikation erobert den öffentlichen Raum

Pop-Up Spaces

Poonam Choudhry
30. November 2016
"The Beach", National Building Museum, Washington DC (Bild: AP Photo/ Carolyn Kaster )

Grundidee der Pop-Up Spaces ist es, kurzfristig an ungewöhnlichen Locations ein besonderes Erlebnis zu schaffen (von englisch to pop up – plötzlich auftauchen). Mit dieser neuen Form des Guerilla Marketings erobern Marken auch mit kleinem Etat neue Zielgruppen, sowohl im kommerziellen als auch im kulturellen Bereich. 

Drei Redner präsentierten dazu ihre Projekte und Konzepte. Eines der Beispiele von Dr. Jons Messedat war die Pop-Up-Ausstellung «The Beach» in Washington DC mit einer interaktiven Installation im National Building Museum. Sie wurde in Zusammenarbeit mit dem Studio Snarkitecture entwickelt und bedeckt einen Raum von ca. 900 m2 mit recycelbaren durchsichtigen Kunststoffbällchen, mit denen die Besucher sichtlich ihren Spaß hatten.
Guido Mamzcur, einer der vier Geschäftsführer von Dart sagte, dass die Zukunft des Verkaufs in einer bunten, attraktiveren Handelslandschaft liegt, die sich den Bedürfnissen der Kunden anpasst. Ein Beispiel aus dem eigenen Haus ist ein 60m2-Store, den die D'art Design Gruppe für die Firma Würth als B2C-Kampagne gestaltete. Die «Lifestyle-Fläche» ist in der Herrenabteilung von Breuninger Stuttgart zu finden.
Pop-Up-Spaces sind aber auch im städtischen Kontext zu finden. Studio Yalla Yalla gestaltete für das Theaterfestival in Mannheim Übernachtungsmöglichkeiten aus nachhaltigen Materialien. Das Collini Bay Resort, so berichtet Wulf Kramer, besteht aus drei Lodges an einer Bucht am Neckar, die durch ihre einfache Konstruktion aus wiederverwertbaren Europaletten bestechen und jeweils über ein unklimatisiertes Schlafzimmer mit Smallsize-Bett und Sonnenterasse verfügen.

Das Konzept dieser Pop-Up-Spaces passt in unsere Zeit, denn verschiedene Themen und Marken können codiert und entsprechend kurzfristig präsentiert werden. Und es ist eine Bereicherung, leerstehende Räume überraschend und attraktiv gestalten zu können. Die Herausforderung sei, so die Redner in einer abschließenden Diskussion, dass die inhaltliche Botschaft im jeweiligen Kontext funktionieren muss. Und dafür wird das gleiche Feingefühl wie bei größeren, langfristigeren Projekten benötigt.

Pop-Up Family Store im Breuninger von Würth (Bild: Lukas Palik)

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