Herzog & de Meurons Elbphilharmonie an Stadt Hamburg übergeben

Fertig!

Carsten Sauerbrei
7. November 2016
Die Fertigstellung der Elbphilharmonie wurde am Abend des 30. Oktober gefeiert. (Bild: Alexander Svensson / CC BY 2.0)

«Fertig», so verkündeten es am Abend des 30. Oktober die beleuchteten Fenster der Elbphilharmonie selbst, die schon jetzt, bei der Bauabnahme Architekturgeschichte geschrieben haben dürfte. Ob der Schriftzug Erleichterung, Freude oder gar Stolz ausdrücken sollte, bleibt im Unklaren. Aber alle drei Gefühle wären mehr als verständlich bei einem Bauprojekt, das mit 789 Millionen Euro rund zehnmal teurer wurde als zunächst berechnet, das 6 Jahre nach dem ursprünglich geplanten Termin fertiggestellt wird und das dennoch schon heute mit seiner Architektur und den Leistungen der Ingenieure bezaubert und beeindruckt.

Insgesamt 110 Meter hoch erhebt sich die Elbphilharmonie auf dem Grasbrook über dem früheren Kaispeicher A. (Bild: Elbphilharmonie/Maxim Schulz)

Entsprechend begeistert äußerten sich daher auch die Vertreter der Stadt Hamburg bei der Übergabe. «Hamburg hat mit der Elbphilharmonie ein beeindruckendes Gebäude bekommen, dessen Architektur schon heute nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken ist.», so zum Beispiel Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Hansestadt. Tatsächlich findet sich auch weltweit kaum etwas Vergleichbares zu diesem Bauwerk, das sowohl ein Konzerthaus mit zwei Sälen, als auch ein Hotel und Wohnungen beherbergt. Einzigartig ist zum Beispiel die Fassade, die dank kräftig nach außen gebauchter und mit feinen grafischen Mustern bedruckter Glasscheiben tagsüber wie ein Kristall funkelt und dank des raffinierten Lichtdesigns nachts geheimnisvoll leuchtet. Vor Ort erleben kann das ab dem 5. Novermber jeder, der möchte, auf der sogenannten «Plaza», der großen, öffentlichen Verteilerebene auf dem Dach des ehemaligen Kaispeichers.

Die Fassade fasziniert mit ihren augenlidartigen Balkonen und den mit grafischen Mustern bedruckten Glasscheiben. (Bild: Elbphilharmonie/Maxim Schulz)

Welche Lehren aus den zu Planungsbeginn nicht vorstellbaren Kostensteigerungen und Bauzeitverzögerungen zu ziehen sind, ob tatsächlich der Tunnelblick von Experten der Grund für die Probleme war, das soll und muss sicher noch diskutiert werden. Jetzt jedoch ist erst einmal die Freude groß bei dem Hamburgern, ob des Endes der neuneinhalbjährigen Bauzeit des Kronjuwels im Masterplan der Hafencity. Die faszinierende Komplexität des Bauwerks, die auf den ersten Skizzen Herzog de Meurons schon zu erahnen war, kann, wer den Weg nach Hamburg nicht so schnell findet, in dieser Animation des Bauablaufs genießen und hier auch selbst erkunden.

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