Campus komplettiert

Carsten Sauerbrei
20. August 2018
Das neue Transferzentrum (Bildmitte) erhielt eine Fassade aus Faserzementplatten, die Bauten des ersten Bauabschnittes dagegen aus Ortbeton. (Bild: Rainer Taepper)

Mit dem Neubau des Technologietransferzentrums als fünftes Gebäude setzen Bez + Kock Architekten den Schlussstein für das schachbrettartige Ensemble von Häusern und Plätzen auf dem Erweiterungsgelände, welches den Hochschulcampus mit der angrenzenden Naturlandschaft am Donau-Ufer und dem weitgehend geschlossenen Bestand verzahnt. Auf rund 1100 qm Nutzfläche befinden sich im Neubau Laborräume für Softwareanwendungen, Technik-, Besprechungs- und Büroräume. Das Transferzentrum soll dabei als Keimzelle für die Ansiedlung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen fungieren und den Technologietransfer mit der regionalen Wirtschaft stärken.

Insgesamt entstanden seit 2009 fünf Neubauten als Erweiterung des Campus der Technischen Hochschule Deggendorf nach dem Entwurf von Bez + Kock. (Bild: Rainer Taepper)

Die Architektur des Neubaus ähnelt dem der in elegantem Grau-Schwarz gestalteten Bauten des ersten Bauabschnittes. Jedoch erhielt aus Kostengründen der auf Pfählen gegründete, massive Stahlbetonbaukörper keine gehämmerte Sichtbetonfassade wie die übrigen vier Erweiterungsbauten, sondern eine hinterlüftete Vorhangfassade über einem dunkel eingefärbten Betonsockel. In die horizontal verlaufende Bänderung aus dunkelgrau durchgefärbten Faserzementplatten fügten Bez + Kock außen bündig abschließende Fenster ein, die von kräftigen, schwarzen Metall-Rahmen gefasst werden. Mit einem geschossweisen Versatz dieses Ordnungsprinzips lockern sie das strenge, äußere Erscheinungsbild des Neubaus auf.

Kräftige Metallrahmen, der geschossweise Versatz der Rahmungen und unterschiedliche Plattenzuschnitte beleben das Fassadenbild. (Bild: Rainer Taepper)

Das Erscheinungsbild des Gebäudeinneren prägt vor allem das zentrale Atrium, auf das im Foyer auch die Gebäudezugänge von den beiden, angrenzenden Plätzen ausgerichtet sind. Der gebäudehohe Luftraum des Atriums verknüpft die einzelnen Etagen miteinander und lässt Tageslicht tief ins Haus dringen. Ähnlich wie beim Äußeren setzen Bez + Kock auch im Hausinneren auf eine reduzierte, kühl-sachliche Ästhetik, die hier unterstützt durch minimalistische Lichtelemente reizvoller erscheint als bei der eher nüchtern wirkenden Fassade. Die Energieversorgung des Neubaus stellen vor allem die Anlagen des ersten Bauabschnittes sicher, ergänzt durch eine Bohrpfahlgründung mit Energiepfählen zur Geothermie-Nutzung sowie Röhrenkollektoren und eine Fotovoltaikanlage zur Nutzung solarer Energie auf dem begrünten Flachdach des Neubaus.

Das gebäudehohe Atrium ist prägendes Elemente im Hausinneren und verbindet durch Blickbeziehungen die Etagen miteinander. (Bild: Rainer Taepper)

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