Klinikum Kulmbach
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- Kulmbach
- Ano
- 2015 - 2025
Umbau und Erweiterung des Klinikum Kulmbach
Im Großprojekt am Klinikum Kulmbach werden in den kommenden Jahren in drei Bauschritten der Umbau und die Erweiterung des Klinikums realisiert. Neben der Errichtung zweier Neubauten wird im Zuge der Gesamtmaßnahme der Bestand modernisiert und neu strukturiert. Die Zielplanung der ARGE a|sh architekten / H2M Architekten sieht für die Erweiterungsbauten eine neue Doppelring-Struktur mit Neubau Süd (Bauschritt 1) und Neubau West (Bauschritt 2) vor.
Der Neubau mit insgesamt neun Geschossen gliedert sich in einen drei- bzw. viergeschossigen Sockel zur Erweiterung der Funktionsbereiche und fünf darüber liegende Pflegegeschosse. Die neuen Pflegestrukturen werden ausschließlich in Ein- und Zweibettzimmern realisiert. Im Neubau Süd sind neben den vier Pflegeschossen auf weiteren Ebenen noch das Labor zusammen mit einer Bereitschaftspraxis und dem erweiterten MRT (2. UG), Bereiche der Hygiene- und Umweltmedizin und Räume für Logopädie und Ergotherapie (1. UG), sowie die Urologie und die Unfallchirurgie (EG) untergebracht. Der erste Bauabschnitt wurde als Neubauerweiterung im laufenden Krankenhausbetrieb direkt an den Bestand errichtet. Durch die gewählte Struktur sowie der grundsätzlichen Neustrukturierung der angegliederten Bestandshochhausscheibe ergibt sich eine sinnhafte als auch funktionale Verzahnung von Labor und Pflege sowie deren Prozesse.
Alle Pflegezimmer sind so ausgerichtet, dass Ausblick in Richtung Plassenburg und in die Rotmainauen besteht. Die fünf Pflegegeschosse erhalten eine zeitlose, klar strukturierte Gestaltung mit einer gut proportionierten Lochfassade. Bewusst wird gegen die bestehende Bandfassade eine moderne Strukturfassade gesetzt, die einerseits in der Breite das Raster der Zimmer aufgreift und in der Höhe auf den Wunsch nach einer „barrierearmen“ Brüstungshöhe von ca. 0,50 m reagiert, um auch Patienten im Bett oder Stuhl den Ausblick zu gewährleisten. Die fein detaillierten Panoramafenster geben den Blick in den Landschaftsraum frei.
Viel Wert legte man auch auf die Verwendung natürlicher Materialien: So finden sich beispielsweise im Innenraum Holzwerkstoffplatten mit HPL-Beschichtung in Holzoptik als Fußbodenbelag, für das Mobiliar und in den Türlaibungen. Auch in der Fassade setzt sich dieses Konzept in der Verwendung des nachhaltigen Baustoffes Naturstein fort: Es wurde eine hinterlüftete, vorgehängte Fassade aus Natursteinplatten gewählt, die durch die geschlossenen und besandeten, schlanken Fugen ein sehr homogenes Bild erzeugt. Diese Optik bildet mit ihrer skulpturartig anmutenden Erscheinung den Spannungsbogen zum gegenüberliegenden Hügel und dem dort thronenden Wahrzeichen der Stadt Kulmbach, der sandsteinfarbenen Plassenburg.
Im Frühjahr 2021 wurde mit der Ausführung des zweiten Bauschrittes, der den Neubau im Westen und die Sanierung des Bestandes beinhaltet, begonnen.