„Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“

Manuel Pestalozzi
9. ottobre 2022
Ein in der Ausstellung präsentiertes Werk ist die Abluftplastik bei der ehemaligen Westdeutschen Landesbank in Münster aus dem Jahr 1971. Künstler: Friedrich Gräsel, Architekt: Harald Deilmann. (Foto: Thomas Robbin)

Kunst und Bau. Perspektiven aus NRW“ nennt sich die Ausstellung, die sich im Saalbau Witten ausbreitet. Der Ausstellungsort ist auch Anschauungsbeispiel: Hinter dem Saalbau stehen drei separat aufgestellte Elemente aus glänzendem Edelstahl, die räumlich und formal so aufeinander bezogen sind, dass sie unmittelbar als Einheit begriffen werden können. Ihr Urheber ist der Berliner Künstler Volkmar Haase. Er erhielt einst den Auftrag, für die Parkanlage zwischen dem neu errichteten, 1975 eröffneten Saalbau des Architekten Rolf Neuhaus und der Bahntrasse eine Plastik zu entwerfen. „Wie die Architektur des Saalbaus selbst ist auch die Aufstellung von Haases Kunstwerk ein klares Bekenntnis zu einem modernen, zukunftsorientierten Kulturverständnis“, ist auf der Website „Ruhr Kunst Museen“ dazu nachzulesen.

In der Ausstellung bietet sich die Chance eines Überblicks zu der Beziehung zwischen Kunst und Architektur im späteren 20. und früheren 21. Jahrhundert zu erhalten. Auffallenderweise scheinen nur Profanbauten erfasst worden zu sein. Entsprechend vage und auch dynamisch sind die Aussagen, welche die Kunstwerke gemeinsam mit der Architektur (deren Nutzung teilweise auch dynamisch respektive wenig stetig ist) vermitteln. Was ist von welchem Belang? Was bleibt im Gedächtnis haften, was fällt gleich wieder raus? Solche Überlegungen werden sich in der Ausstellung anstellen lassen. Sie ist Teil des Projektes „Kunst und Bau“, mit dem sich Baukultur NRW bereits seit Längerem beschäftigt. Dazu gehört die digitale Kunst-und-Bau-Sammlung, die dazu einlädt, die Objekte in NRW zu entdecken.

Präsentationsinseln in der Ausstellung im Saalbau Witten (Foto: Claudia Dreyße)
Ausgestellte Arbeiten (Auswahl)

– Selma Gültopraks: „Earth Is Blue“ am Goethe-Gymnasium in Düsseldorf (Sanierung: RKW Architektur +) von 2021
– Annette Sauermann: Netzwerke des Wissens in Aachen aus den Jahren 2014 und 2015 (Architektur: JSWD Architekten)
– Remy Zaugg: Gestaltung der Fassade eines Parkhauses in Aachen von 2007 (Architektur: Weinmiller Architekten) 
– Coosje van Bruggen und Claes Oldenburg: „Dropped Cone“ auf der Neumarkt-Galerie in Köln von 2001 (Architektur: Chapman Taylor Architekten)
– Ferdinand Kriwet: Landeswappen im NRW-Landtag aus dem Jahr 1988 (Architektur: Fritz Eller, Erich Moser, Robert Walter und Partner)
– Henry Moore: „Large Two Forms“ von 1979 vor dem ehemaligen Bundeskanzleramt in Bonn von  (Architektur: Planungsgruppe Stieldorf) 
– Otto Herbert Hajek: Stadtikonographie von 1969 bis 1972 in Schwelm (Architektur: Günter Laskowski, Wolfgang Thenhaus, Klaus Kafka)

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