Anything goes

Gudrun Escher
13. de novembre 2013
Plakat zur Ausstellung (Pressebilder M:AI)

Anything goes! – behauptet die Ausstellung des M:AI und nimmt "Die neue Lust am Material in der Architektur", so der Untertitel, zum Anlass, diverse innovative Materialentwicklungen in ihrer architektonischen Anwendbarkeit vorzuführen mit Modellen und Prototypen zum Anfassen. Da das M:AI ein "Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW" ohne eigenes Haus ist, bespielt es gerne Räume mit inhaltlichem Bezug zum Thema. So öffnet diesmal nach längerer Pause wieder der "Stadtbauraum" in Gelsenkirchen seine Pforten, jene Zechenhalle aus Ziegel, Eisen und Glas von 1912, die zur IBA Emscherpark um einen Würfel in Stahl und Glas mit Betonkern ergänzt wurde: zwei Bauepochen mit unterschiedlicher materieller Konnotation. Die Ausstellungsarchitektur aus gesteckten Pappelementen (Martin Sinken, Köln) fügt eine weitere hinzu: flexibel, wiederverwend- und verwertbar, political correct!

Blick in die Ausstellung (Pressebilder M:AI)

Solche Korrektheit haben fast alle gezeigten Produkte zum Ziel, denn letztlich geht es um den möglichst effektiven Einsatz von Hybridmaterial, um Energie zu sparen. Transluzenter oder ultrafester Beton, energieproduzierende Folien, Carbonfasern, begehbare Membrane. Vieles ist aus anderem Kontext bekannt, kann gewohnte Baustoffe ersetzen, verändert das Aussehen von Architektur. Einen anderen Ansatz erproben die Knotenelemente aus Beton, die an der TU Braunschweig in einem sich selbst steuernden Planungsprozess von Computerprogrammen entwickelt und von Robotern gefertigt werden. Hier öffnet die Ausstellung ein Fenster in eine neue Welt der nicht vorherbestimmten Möglichkeiten – ob sie aber Architektur neu definieren?

Wand aus Hochleistungsbeton im Cocoon Club in Frankfurt (Bilder: Pressebilder M:AI)

Bis 15. Dezember 2013,
Do-So 10-18h,
stadtbauraum
Boniverstraße 30
45883 Gelsenkirchen
www.mai-nrw.de

Begleitprogramm:
12.11. Vom Stoff zum technischen Textil
21.11. Bauen mit lebendem Material

Nächste Station: Mitte Januar bis Ende Februar Campus RWTH Aachen

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