Stadtbahntunnel Karlsruhe

Karlsruhe
Video © 9sekunden
Photo © Brigida González
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Dessin © allmannwappner
Architectes
allmannwappner gmbh
Lieu
Karlsruhe
Année
2021
Client
KASIG mbH
Équipe
Manfred Sauer (Teamleitung), Vasko Petkov (Projektleitung), Christian von Arenstorff (Projektleitung), Julia Behm (Projektleitung), Katrin Bell (Projektleitung), Christian Boland (Projektleitung), Frank Karlheim (Projektleitung)
Lichtplanung
Ingo Maurer GmbH

Mit der Realisierung des Stadtbahntunnels Karlsruhe befinden sich nun sieben Haltestellen der Straßenbahn im Untergrund. Die äußeren Bedingungen ihrer jeweiligen Lage im Stadtgefüge spiegeln sich in den unterschiedlichen Geometrien wider. Eine einheitliche und zurückhaltende Gestaltung der Innenräume verbindet die unterirdischen Bauwerke zu einer in sich abgeschlossenen Raumfolge, die einen Kontrast zur optischen und akustischen Reizdichte in den darüber liegenden Plätzen und Straßenzügen bildet.

Die Haltestellen bestehen im Regelfall aus zwei Raumkategorien, die jeweils einem eigenen Gestaltungsprinzip folgen. Der Transferraum umfasst den Bereich vom Zugang an der Oberfläche, über das Zwischengeschoss, bis hin zum Fußpunkt der Treppen auf Bahnsteigebene. Die Konfiguration des Ingenieurbauwerkes ist direkt ablesbar, auf bauliche Verkleidungen wird weitestgehend verzichtet. Mit den gestockten Wandoberflächen und einer nicht gerichteten Lichtführung nimmt sich der Transferraum in seiner Wirkung spürbar zurück, – als Übergang zum eigentlichen Haltestellenbereich auf Bahnsteigebene. Hier bekleidet, wie ein Futteral, eine weiße Raumschale allseitig das Ingenieurbauwerk. Die abgerundeten Übergänge von Boden, Wand und Decke, und die farbliche Homogenität der Oberflächen erzeugen eine beinahe meditative Raumwirkung, in der sich die vielfältigen Eindrücke aus dem Stadtgeschehen neutralisieren. Die Raumschale ist zweigeteilt ausgeführt: Am Boden und bis zur halben Wandhöhe werden großformatige Betonwerksteine eingesetzt. Eine Trockenbaukonstruktion mit akustisch wirksamen Oberflächen formt die oberen Wandflächen und die Decke. Das Fugenbild unterstreicht die präzise Fügung der Verkleidung, der auch Sitzbänke und andere Einbauten in ihrer Materialität zugeordnet werden.

Ein wesentliches Gestaltungselement ist das von Ingo Maurer entworfene Lichtkonzept. In Anlehnung an die notwendigen Abhängungen der elektrischen Oberleitungen, durchzieht eine Stahlseilkonstruktion frei den Raum. In einer Anordnung von drei nebeneinander und zwei übereinander liegenden Seilen wirkt die Lichtkonstruktion – je nach Blickachse der Fahrgäste – wie feinsinnig arrangierte Noten einer Symphonie. Darin integriert sind LED-Leuchten, die über Form und Verteilung den Haltestellenraum beleben und Elektrizität spürbar werden lassen. Einzelne Leuchten erzeugen als Effektbeleuchtung einen farbigen Schattenwurf. Fahrgäste und Straßenbahnen werden als Akteure auf dem hellen Untergrund freigestellt und über das Licht atmosphärisch inszeniert.

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