Mehr als schön

Thomas Geuder
10. Februar 2016
Preisträger 2015: FREITAG F-ABRIC, FREITAG lab. ag. (Bild: IDZ | FREITAG lab. ag)

Bis 11. April noch können Unternehmen, Designagenturen, Start-Ups und Studierende ihre Ideen für eine nachhaltigere Welt beim Bundespreis Ecodesign 2016 einreichen. Mit dem Preis sollen Produkte, Dienstleistungen und Konzpte ausgezeichnet werden, die sowohl ökologisch als auch ästhetisch herausragen. Der Wettbewerb ist nicht auf bestimmte Branchen oder Designsparten beschränkt. Es können innovative Projekte aus allen Branchen eingereicht werden. Wichtig sind dem Veranstalter vor allem die Gestaltungsqualität und die Umweltverträglichkeit sowie ein hoher Innovationsgrad. Denn bewertet wird der gesamte Produktlebenszyklus von den Vorstufen der Produktion, über die Herstellung, Distribution, Nutzung, Weiter-/Wiederverwendung bis hin zur Entsorgung. Auch Auswirkungen auf die Alltagskultur und das Verbraucherverhalten werden berücksichtigt.

Geprüft und bewertet werden die Einreichungen in einem mehrstufigen Verfahren. Die wichtigsten Parameter für ökologisches Design werden dabei anhand einer von BMUB, UBA und IDZ gemeinsam entwickelten Kriterienmatrix abgefragt, die übrigens nicht nur als Checkliste für den Wettbewerb, sondern durchaus auch für den Arbeitsalltag einige interessante Punkte beinhaltet, um dem Begriff der Nachhaltigkeit etwas näher zu kommen. Die Matrix lässt sich auch als pdf herunterladen.

Nach «Design kann die Welt nicht retten. Oder doch?» (2012), «Grün färben reicht nicht» (2013), «Grüne Innovation kommt wieder» (2014) und im vergangenen Jahr «Weiterdenken» nun also das Motto «Mehr als schön». Wer einen Preis mit einer solchen Überschrift versieht, impliziert gewisse Hintergedanken. Zwar stehen beim Bundespreis Ecodesign die Umwelt- und Designbewertung gleichberechtigt nebeneinander, so der Auslober. Ein deutliches Unwohlsein allerdings verursacht dieses wissentliche gegenseitige Ausspielen von Schönheit und Ökologie am Ende doch, vor allem im Bezug auf die Baukultur. Umso mehr hoffen wir, dass es den Einreichern gelingen wird, beides versöhnlich zusammenzubringen.

Bis dahin (die Preisträger und Nominierten sollen am 28. November 2016 bei der Preisverleihung im Bundesumweltministerium geehrt werden) können die letztjährigen Gewinner und Nominierten auf einer Wanderausstellung angeschaut werden. Die Termine sowie alle anderen Informationen zum Preis finden sich auf der Website www.bundespreis-ecodesign.de.  

Preisträger 2015: Falscher Hase – Bugs´Bunny, Carolin Schulze, Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Bild: IDZ | Carolin Schulze)
Preisträger 2015: Eine-Welt-Solar-Kollektor, Sunlumo Technology GmbH, Design: Max Wesle, Sunlumo|ID (Bild: IDZ | Sunlomo Technology GmbH)
Preisträger 2015: Radbahn U1, Team Radbahn Berlin (Bild: IDZ | Team Radbahn Berlin)

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