Kolumbarium Karmeliterkirche Boppard

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Sede
Boppard
Anno
2017

Der Einbau von Kolumbarien in bestehende Kirchen ist eine wichtige Aufgabe des zeitgenössischen Kirchenbaus geworden und es ist von signifikanter Bedeutung, dass für diese Entwicklung das notwendige Verantwortungsbewusstsein entwickelt wird, schließlich hat sie die Kraft das Bild unserer Kirchen nachhaltig zu verändern. Es ist daher die Aufgabe von Architekten, Denkmalschützern und Kirchenbauern die richtigen Regeln für diese Aufgabe zu formulieren, damit mit dem Einzug der Kolumbarien in die bestehenden Kirchen nicht der Geist der Häuser verloren geht. Dies gilt insbesondere für die Karmeliterkirche in Boppard, die einerseits schon in ihrer architektonischen Struktur einzigartig und eine Schatzkammer an christlichen Kunstgegenständen ist, andererseits auch in der Vergangenheit schon unüberlegt einem wichtigen Stück Identität beraubt wurde, als die wertvollen Kirchenfenster verloren gingen.

Die Aufgabe im vorgeschalteten Wettbewerb bestand darin das Kolumbarium im linken Seitenschiff der doppelschiffigen Basilika zu situieren. Beim Betreten der Kirche bauen die beiden Langhäuser eine ungewöhnliche Dynamik und Spannung auf, die insbesondere durch die großen Altäre einen Höhepunkt findet. Das Gefüge des Raumes ist architektonisch einzigartig und konnte schlichtweg nicht verändert werden, weil jeder Eingriff den Gesamteindruck gefährdet. Keine der denkbaren Lösungen für ein Kolumbarium im Seitenschiff lies erwarten, dass sie dem würdigen Trauern und einem verantwortungsbewussten Umgang mit einem Heiligtum wie der Karmeliterkirche ausreichend gerecht werden kann.

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