Dresdner Blockhaus im Rohbau fertig

Manuel Pestalozzi
19. 四月 2022
Eine aktuelle Aufnahme vermittelt schon einen guten Eindruck zur Atmosphäre im Inneren. (Foto: © Christoph Reichelt, Copyright: SIB)

Die im neoklassizistischen Barock gehaltene, von 1732 bis 1737 nach Plänen des französischen Architekten Zacharias Longuelune errichtete Neustädter Wache in Dresden ersetzte einen hölzernen Vorgängerbau, dessen umgangssprachliche Bezeichnung „Blockhaus“ später auch auf den kompakten, gemauerten Nachfolger überging. Durch die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg brannte das Gebäude aus und blieb danach 35 Jahre lang eine Ruine. Zwischen 1978 und 1982 wiederaufgebaut, bekam es den Namen Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft und wurde für politische und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Der Bau ging 1994 vom Bund an den Freistaat Sachsen über, der es ebenfalls für Veranstaltungen nutzte.

Von der Elbe her gesehen prägt das Blockhaus die Silhouette der Stadt, wie in einem Foto vor dem Umbau zu erkennen ist. (Foto: Bananenfalter/Wikimedia Commons)

Nach erheblichen Flutschäden im Jahr 2013 wurde im Juni 2016 bekannt, dass das Gebäude für 20 Millionen Euro saniert wird, um danach das Archiv der Avantgarden des 20. Jahrhunderts des Kunstsammlers Egidio Marzona aufzunehmen. 2018 gewannen Nieto Sobejano Arquitectos den Wettbewerb zur Umgestaltung des Altbaus. Für die Sammlung planten sie einen schwebenden Kubus im ausgehöhlten Inneren. Er wird ergänzt durch ein öffentlich zugängliches Galeriegeschoss und eine offene Präsentationsfläche im Erdgeschoss, die historische Fassade wird nahezu authentisch restauriert. Der Freistaat Sachsen investiert in den Umbau rund 25 Millionen Euro und konnte vergangene Woche die Fertigstellung des Rohbaus bekanntgeben. Weitere rund drei Millionen Euro sind für die Neugestaltung der Außenanlagen vorgesehen. Der bestehende Garten bleibt entsprechend den Forderungen der Denkmalpflege erhalten und wird um neue Sitzmöglichkeiten ergänzt. Das Dresdner Blockhaus soll kommendes Jahr an die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden übergeben werden.

Neben dem Archiv soll das Blockhaus weiterhin als Stätte der Begegnung und des Austauschs dienen.  (Visualisierung: © Nieto Sobejanos Arquitectos, Berlin)

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