Deutscher Architekturpreis 2021

Manuel Pestalozzi
21. 六月 2021
Siegreiches Projekt: „Zusammen Wohnen“ in Hannover von SMAQ Architektur und Stadt (Fotos: Schnepp Renou)

Die Geschichte des DAP reicht bis ins Jahr 1971 zurück. Seit 2011 wird er als Staatspreis für Architektur gemeinsam vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und der Bundesarchitektenkammer e.V. (BAK) ausgelobt. Die Wettbewerbsverfahren führt das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR) durch. Die hohe Qualität der Einreichungen zum DAP 2021 beeindruckte die Jury, die sich aus fünf Frauen und zwei Männern zusammensetzte. Überzeugen konnten insbesondere auch Projekte, die interessante Denkanstöße in der Wohnraumfrage, Nachverdichtung und städtebaulichen Qualitäten geben und die Auseinandersetzung mit der Weiterentwicklung des Bestands, Ressourcenschonung und Materialwahl im Sinne der Nachhaltigkeit fördern. Diese Projekte wurden mit je fünf Auszeichnungen und fünf Anerkennungen gewürdigt.

Das im Auftrag des Theo Gerlach Wohnungsbau-Unternehmens von SMAQ Architektur und Stadt realisierte Wohnungsbauprojekt „Zusammen Wohnen“ in Hannover führt SMAQ auf ihrer Website und bei German Architects unter Wohnungsbau Agnes-Hundoegger-Weg. Es handelt sich um einen heterogenen Stadtblock auf dem ehemaligen Grundstück der Gärtnerei Stange, eine Nachverdichtung südlich des Stadtzentrums Hannovers. Mit vier kompakten Baukörpern wird eine hohe städtebauliche Dichte erzeugt, mit gut nutzbaren Freiräumen, die unterschiedliche Qualitäten aufweisen. Diese Räume lassen die Sonne tief ins Innere der Gebäude eindringen und schaffen vielfältige Durch- und Ausblicke.

Neben zwölf Eigentumswohnungen im separat platzierten südlichen Solitär bieten die miteinander verbunden restlichen drei Baukörper Mietwohnungen – 40% öffentlich gefördert und 60% für mittlere Einkommensschichten. Die Wohnungsgrößen reichen von Eineinhalb- bis Vier-Zimmer-Wohnungen zwischen 45 und 115 m2. Ein Baukörper wird vollständig von einer inklusiven Wohngruppe bewohnt. In der Materialität fügt sich das Gebäudeensemble in die durch Ziegel geprägte Umgebung ein, formuliert jedoch durch die klare kubische Form seine Eigenständigkeit. 

Durch das städtische Miteinander in der inneren Peripherie, so die Jury, sei es dem Preisträger gelungen, einen identitätsstiftenden Ort zu schaffen. Das Gebäudeensemble sei ausgewogen sowohl im Angebot für unterschiedliche Nutzer als auch in der Verwebung des privaten mit dem öffentlichen Raum. Auf diese Weise sei hervorragende Architektur beispielgebend im Umgang mit gesellschaftlichem Zusammenleben.

 

Folgende Projekte erhielten Auszeichnungen (inkl. 4000 Euro):

Projekt: Walden 48, Berlin
Verfasser: ARGE Scharabi / Raupach, Berlin
Bauherr: Baugemeinschaft Walden 48 GbR

Projekt: Zusammenspiel / Vom Kloster zur Musikakademie, Hammelburg
Verfasser: Brückner & Brückner Architekten, Tirschenreuth / Würzburg
Bauherr: Bayerische Musikakademie Hammelburg e.V.

Projekt: Kita Karoline Goldhofer, Memmingen
Verfasser: heilergeiger architekten und stadtplaner BDA, Kempten
Bauherr: Alois Goldhofer Stiftung, Memmingen

Projekt: Wohnen am Verna-Park, Rüsselsheim
Verfasser: Baur & Latsch Architekten, München
Bauherr: gewobau Rüsselsheim

Projekt: Hotel Bauhofstraße, Ludwigsburg
Verfasser: VON M, Stuttgart
Bauherr: Fedor Schoen GmbH & Co. KG, Korntal-Münchingen

 

Die Anerkennungen (inkl. 2000 Euro) gingen an:

Projekt: Flussmeisterstelle Deggendorf
Verfasser: bogevischs buero, München
Bauherr: Freistaat Bayern vertr. durch Staatliches Bauamt Landshut

Projekt: Fuß- und Radwegbrücke am Mozartturm in Darmstadt
Verfasser: ARGE netzwerkarchitekten und TRAGRAUM Ingenieure, Darmstadt
Bauherr: Wissenschaftsstadt Darmstadt, Straßenverkehrsamt

Projekt: Sportlerheim mit Kegelbahn, Wülknitz
Verfasser: KO/OK Architektur, Stuttgart / Leipzig
Bauherr: Gemeinde Wülknitz

Projekt: Alnatura Arbeitswelt, Darmstadt
Verfasser: haas cook zemmrich STUDIO 2050, Stuttgart
Bauherr: Campus 360 GmbH, Darmstadt

Projekt: Campus 360 GmbH, Darmstadt
Verfasser: Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten, Stuttgart
Bauherr: Landeshauptstadt Stuttgart, Hochbauamt

 

Die feierliche Preisverleihung findet am 3. September 2021 in Berlin statt.

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