Ohne Dichte keine Urbanität

O&O Baukunst
1. 七月 2020
Die Häuser an den Terrassen (Foto: O&O Baukunst / Stefan Müller)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Der Campus liegt am Stadtrand von Ludwigsburg und ist für ein Unternehmen wie die Wüstenrot und Württembergische eine Idealstadt. 4'500 Arbeitsplätze mit den dazugehörigen gemeinschaftlichen Nutzungen werden in zwei Bauabschnitten errichtet. Der erste Bauabschnitt ist bereits fertiggestellt, der zweite wird derzeit gebaut.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?

Sieben Hofhäuser gruppieren sich in lockerer Anordnung um einen terrassierten Campus, in dem alle gemeinschaftlichen Einrichtungen integriert sind. Der erste und zweite Bauabschnitt umfassen insgesamt 4'000 Arbeitsplätze. Das Bild einer Stadt wird mit wenigen Elementen umgesetzt. Büromodule mit jeweils 2 x 400 m2 Fläche werden mit einem sogenannten Servicemodul verbunden und zu Häusern gestapelt. 

Zwei von diesen L-förmigen Häusern bilden einen Block mit eigenem begrünten Hof. Diese Blöcke stehen wiederum in lockerer Anordnung an einer Straße für Fußgänger. Die zentrale Straße ist auf mehreren Ebenen gleichzeitig Erschließungsstraße, Passage und Terrasse. Hier sind alle gemeinschaftlichen Nutzungen für die Mitarbeiter versammelt. Umgeben ist diese Stadt von Streuobstwiesen, die die umgebene Landschaft in die Stadt hineinführt.

Die Höfe (Foto: O&O Baukunst / Stefan Müller)
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

Aufgrund der Lage am Ludwigsburger Stadtrand erzeugen wir eine künstliche Dichte – ohne Dichte keine Urbanität. Der Entwurf nutzt bei weitem nicht das im Wettbewerb zur Verfügung gestellte Grundstück aus. Dichte ist hier nicht nur ein Gebot der Nachhaltigkeit in Form von flächensparenden Bauen, sondern an dieser Stelle auch Ausdruck eines intensiven Kontaktes aller Mitarbeiter miteinander und mit dem Unternehmen.

Blick in den Hof (Foto: O&O Baukunst / Stefan Müller)
Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?

Die W&W AG hat sich diesen Entwurf aus einem mehrstufigen internationalen Wettbewerb im Jahr 2013 ausgewählt und seitdem als Bauherr und Nutzer engagiert gemeinsam mit uns als Generalplaner umgesetzt. In jeder Phase des Projektes war allen Beteiligten bewusst, dass dieser Campus im besonderen in der Lage sein wird, die Werte des Konzerns zu repräsentieren. Trotz der Größe des Projektes wurde jedes Detail intensiv gemeinsam abgestimmt. 

Das Parkhaus mit lichtdurchlässiger Ziegelfassade (Foto: O&O Baukunst / Stefan Müller)
Die Passage mit Bistro (Foto: O&O Baukunst / Stefan Müller)
Umgang um den Lichthof (Foto: O&O Baukunst / Stefan Müller)
Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?

Wir haben uns bereits im Wettbewerb für eine Fassade aus hellem Ziegel entschieden. Tiefe Fensterleibungen mit Holz-Aluminiumfenster geben den Häusern des Campus eine fast wohnliche Atmosphäre. Im Innenausbau dominiert eine Mischung aus Holz und Sichtbeton die Oberflächen.

Luftbild mit der Bauphase 2. Bauabschnitt (Foto: Drone Media Munich)
Lageplan (Zeichnung: O&O Baukunst)
Grundriss Erdgeschoss  (Zeichnung: O&O Baukunst)
Konzept (Zeichnung: O&O Baukunst)
W&W-Campus – Ein Campus für die Wüstenrot und Württembergische Versicherung
2018 (1. Bauabschnitt) - 2023  (2. Bauabschnitt)
Tambourstraße
71638 Kornwestheim
 
Nutzung
Büro, Unternehmenszentrale
 
Auftragsart
Wettbewerb 2014, 1. Preis
 
Bauherrschaft
W&W AG, Stuttgart
 
Architektur
O&O Baukunst, Berlin
Roland Duda, Projektleiter: Alexander Dal
Team: Nico Linnartz, Bernd Gotthardt, Emil Iliev, Robin Baumbach, Matthias Fruntke, Markus Müller, Nikita Marykov, Roman Piontkowski, Sonia Guil Sánchez, Magdalena Schwalke-Sauer, Robert Bauer, Tobias Tewes, Tobias Scheicher, Anna Bajanova, Angela Koch, Alexandra Spitsa, Lars Riebschläger
 
Fachplaner
Generalplaner: ARGE SEKO (O&O Generalplanung mit Höhler+Partner)
Statik: RSP Ingenieurgesellschaft mbH, Frankfurt am Main
Bauphysik: Müller BBM Berlin GmbH, Berlin
Haustechnik: HTW Hetzel, Tor-Westen, Berlin
Elektro: HTW Hetzel, Tor-Westen, Berlin
Landschaftsplanung: ST raum a. Gesellschaft von Landschaftsarchitekten mbH, Berlin
Lichtplaner: Lichtvision, Berlin
Brandschutz: hhp, Berlin
Akustik: MBBM Berlin GmbH, Berlin
Fassade: Ingenieurbüro Franke GmbH & Co. KG, Glienicke
Infrastruktur: ISTW Planungsgesellschaft mbH, Ludwigsburg
Kosten: Höhler+Partner, Aachen
Ausschreibung: Höhler+Partner, Aachen
Gastronomie: SODA Project & Design GmbH, Fürth
Verkehr: LK Argus GmbH, Berlin
 
Bauleitung
Höhler + Partner, Aachen
 
Ausführende Firma
Generalunternehmen 1.BA: ARGE Wolff+Müller mit Max Bögl  /  2.BA ARGE BAM mit Max Bögl
 
Energiestandard
ENEV 2016
 
Bruttogeschossfläche
56.000 m² (1.Bauabschnitt)

Gebäudevolumen
200.000 m³ 
 
Gesamtkosten
65.000.000 € (1. Bauabschnitt)
 
Fotos
Stefan Müller
Drone Media Munich

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