Photo © Dollmann
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Visualization © Frank Dollmann
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Neubau Rathaus

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Localização
79669 Zell im Wiesental
Ano
1998

Städtebaulicher Ansatz
Am Standort des alten Rathauses gliedert der langgestreckte Baukörper des neuen Rathauses den bislang ungeordneten Stadtraum. Es entsteht eine Platzfolge durch klar formulierte Straßenräume und Plätze (Rathausplatz, Rathausgasse, Marktplatz). Die orthogonale Ausrichtung des Baukörpers entlang der Rathausgasse folgt der bestehenden Bebauung und bildet durch die versetzte Anordnung zur Sparkasse den Rathausplatz, das Entree für einen verkehrsberuhigten öffentlichen Straßenraum. Von hier erfolgt die Haupterschließung des Rathauses. Das Rathaus wird durch das großzügig verglaste Erdgeschoss für den Bürger transparent erlebbar, der Rathausplatz setzt sich im Innern des Gebäudes fort und verdeutlicht die öffentliche Funktion des Gebäudes.

Erdgeschoss und Freitreppe definieren im Zusammenspiel mit der bestehenden und geplanten Bebauung entlang der Rathausgasse den multifunktionalen Marktplatz. Dieser Platz ist geeignet für Wochenmarkt, verschiedenste Veranstaltungen oder auch einfach nur als Treffpunkt mit temporärer Parkplatzfunktion. Zusammen mit den Sitzstufen bildet er das Kernstück des innerstädtischen öffentlichen Lebens in seiner Funktion als erweiterter Sitzungs- und Bürgersaal. Gleichzeitig bleibt im Bereich der Sitzstufen die Option für eine spätere Bebauung (Bibliothek, Ladengeschäfte, Erweiterung des Rathauses...) erhalten.

Die gemäßigte Höhenentwicklung des Baukörpers orientiert sich an der bestehenden Bebauung. Der Standort an der Stelle des alten Rathauses ermöglicht es, die bestehende Topografie weitgehend zu belassen, sie wird ergänzt wo es notwendig ist (Freitreppe, Auffüllung hinter dem Baukörper). Die Kirchgasse als wichtige fußläufige Verbindung bleibt ebenso erhalten, wie die Auffahrt und Erschließung der bestehenden Wohnbebauung oberhalb.

Innere Organisation
Die Funktionen verteilen sich auf drei Ebenen, die über eine einläufige Treppe und einen Aufzug und das zentrale Archivsystem (Hochregal) vertikal verknüpft sind. Mit dem Wechsel von abgeschlossenen Bereichen für Einzelbüros oder Besprechungen und offenen Bereichen für Teamarbeitsplätze führt die innere Organisation den städtebaulichen Leitgedanken der Raumfolgen konsequent weiter.

Im Erdgeschoss befinden sich weitgehend alle bürgernahen Einrichtungen. Sie sind alten- und behindertengerecht auf kurzen Wegen zu erreichen. Auf dieser Ebene befindet sich auch der Bürger- und Sitzungssaal, der für ein voll funktionsfähiges Rathaus unabdingbar ist. Durch die Verknüpfung des Saales mit dem Foyer des Rathauses über eine mobile Trennwand wird die Flexibilität des Raumangebotes beträchtlich erweitert. Es sind Ausstellungen mit fließendem Übergang von Foyer in Saal ebenso denkbar, wie die temporäre Erweiterung der Sitzungsfläche vom Saal ins Foyer des Rathauses. Über die großzügige Öffnung des Erdgeschosses in Richtung Marktplatz kann auch dieser bei Veranstaltungen mit einbezogen werden. Die sanitären Einrichtungen wurden auf dieser Ebene platzsparend und kostengünstig gebündelt. Sie sind von den oberen Geschossen bequem über den Aufzug zu erreichen.

In den beiden Obergeschossen befindet sich die Verwaltung. Im 1. Obergeschoss Bürgermeisteramt, Notar, Grundbuchamt und verschiedene Besprechungsräume, im 2. Obergeschoss die übrigen Verwaltungsämter, deren Leiter, sowie Besprechungszonen für unterschiedliche Ansprüche. Auch die beiden Obergeschosse sind über den Aufzug behindertengerecht zu erreichen, eine Anbindung über Stege oder Treppen an die Kirchgasse ist denkbar.

Wettbewerb
1. Preis 3|1998

Planung
LPH 1-7

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