Schalldämmend in Schwarm-Optik

Martina Metzner
17. novembro 2021
Wandpaneele, gestaltet von Simon Vorhammer (Foto: vcd)

Parametrisches Design ist nicht mehr nur Leuchtturm-Bauten vorbehalten: Das auf Computational Design spezialisierte Kollektiv von Architekt Simon Vorhammer bietet Wandpaneele in Standardmaßen an, jedes von ihnen ein Unikat. Die Gestaltung von Formfelder-Wandpaneelen basiert auf Algorithmen; die Muster werden ins Holz gefräst. Daraus ergeben sich Täler und Grate, die an Schwarmbilder von Vögeln oder Fischen erinnern. Auch andere Reliefstrukturen wie Rauten sind im Angebot. 
Die Wandpaneele haben durch ihr Relief eine schallstreuende Wirkung, man kann sie aber auch noch mit absorbierenden Zusatzfunktionen aufrüsten. Jedes Wandpaneel ist aus mehreren Schichten aufgebaut und wird durch einen auf der Rückseite umlaufenden Rahmen stabilisiert. Der Hohlraum, der dadurch entsteht, bietet Platz für akustische Dämmwolle. Lochperforation oder Mikroperforation lassen den Schall durchs Paneel dringen. Bei der Mikroperforation sind die vielen kleinen Löcher aus der Ferne weitgehend unsichtbar. Akustische Messungen zeigen, dass der Lochabsorber vor allem im unteren Sprachbereich effektiv ist.

Durch Perforationen sowie hinterlegte Dämmwolle können die Formfelder-Wandpaneele akustisch aufgerüstet werden. Holzart hier: Ahorn (Foto: vcd)
Für Formfelder können unterschiedliche Hölzer verwendet werden, etwa MDF oder Eiche, aber auch Gipskartonplatten. Hier Beispiel Esche (Foto: vcd)

In der Kollektion Formfelder gibt es solitäre Wandpaneele und nahtlose Wandvertäfelungen. Die verschiedenen Formate lassen sich so kombinieren, dass die Struktur kontinuierlich verläuft. Es gibt vier Standardformate (120x83 cm, 144x100 cm, 173x120 cm, 112x120 cm), die Paneele können aber auch individuell dimensioniert werden. An der Wand hängt das Paneel wie ein Bild, auch Unterkonstruktionen für Wandvertäfelungen werden angeboten. Als Materialien stehen verschiedene Hölzer, MDF aber auch Gipskartonplatten zur Verfügung.
Simon Vorhammer hat sich mit seinem Team 2016 auf parametrisches Computational Design spezialisiert und bereits verschiedene internationale Projekte durchgeführt, etwa den Samsung Expo Pavillon in Südkorea oder den Trifolium Pavilion in Sydney. Zuvor hat Vorhammer bei Foster + Partners, Lava und AR-MA gearbeitet.

Schwarz lackierte MDF (Foto: vcd)

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