Wolfsburg veranstaltet Alvar-Aalto-Week

Manuel Pestalozzi
11. abril 2022
Die evangelisch-lutherische Stephanuskirche in Wolfsburg-Detmerode mit seinem Gemeindezentrum war das dritte Bauwerk, das Alvar Aalto (1898–1976) für die Stadt entwarf. Der Komplex wurde 1968 eingeweiht. (Foto: © Tim Dalhoff)

Anlass für die Wolfsburger Alvar-Aalto-Week ist ein rundes Jubiläum: Am 31. August 2022 jährt sich zum 60. Mal die Eröffnung Aaltos Kulturhauses, dem ersten seiner drei Bauten in der Stadt. Mit der Heilig-Geist-Kirche im Stadtteil Klieversberg und dem Stephanus-Gemeindezentrum mit der Stephanuskirche in Wolfsburg-Detmerode folgten noch zwei weitere Werke des finnischen Architekten. Das soll gefeiert werden! Insgesamt 14'000 EUR Fördermittel wurden durch die Stadt für die Realisierung der zentralen Projekte und Veranstaltungen eingeworben. Außerdem sorgt ab sofort ein eigenes Logo für ein gemeinschaftliches Erscheinungsbild der Programmwoche.

Auch die Architekturdetails, hier ein Handlauf im Kulturzentrum, werden sorgfältig gepflegt und lassen sich von der Nachwelt bestaunen. (Foto: © Lars Landmann)
Pop Up Café auf dem Marktplatz

Unterstützung für die Woche erhält die Stadt unter anderem vom Lüneburgischen Landschaftsverband. Er beteiligt sich finanziell am Architekturführer „Aalto in Wolfsburg“. Das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz sowie den Verein zur Förderung der Baukunst nehmen das Pop Up-Café unter ihre Fittiche, das auf dem Markplatz, am Eingang des Alvar-Aalto-Kulturhauses, betrieben wird. Es beruht auf einen Entwurf von Olga Plinzner und Chiara Petz, den sie im Rahmen eines Entwurfsprojekts des Studiengangs Innenarchitektur an der Hochschule Hannover erstellten. Die Jungtalente werden sich auch bei der Planung für die Umsetzung weiter einbringen. Das gestalterische Konzept der beiden Studentinnen setzt auf helle, natürliche Farben und Materialien. Das Motiv der Architekturzeichnungen Alvar Aaltos dient als Blickfang. „Mit ihrem Entwurf haben die beiden ein gutes Gespür für die Qualitäten des Raumes gezeigt“, erläutert Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide die Wahl für das Konzept, das so entwurfsgetreu wie möglich umgesetzt werden soll.

Ein Pop Up-Café soll als zentraler Treffpunkt und Veranstaltungsort dienen. Als Bauschmuck dienen Reproduktionen von Alvar Aaltos Entwurfsskizzen. (Visualisierung: © Olga Plinzner und Chiara Petz)

Alvar-Aalto-Weeks gab es schon anderswo. Sie gehen zurück auf eine Initiative der Alvar-Aalto-Stiftung aus Helsinki, die dafür jährlich mit einer anderen Aalto-Stadt kooperiert. Für die Wolfsburger Ausgabe 2022 hat sich das städtische Forum Architektur drei Projekte ausgedacht. Sie sollen die besondere Qualität der Architektur Alvar Aaltos für eine breite Zielgruppe erfahrbar machen. Neben dem erwähnten, zweisprachigen Kurzführer und dem Pop Up-Café soll auch eine Denkmalfachtagung stattfinden, konzipiert von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Wolfsburg, mit inhaltlicher und organisatorischer Unterstützung vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege als Kooperationspartner. Die Tagung richtet sich an das professionelle Fachpublikum und beschäftigt sich mit der denkmalgerechten Sanierung von Gebäuden Alvar Aaltos und anderer Architekten der Zeit. Denkbar wäre zusätzlich eine – wie auch immer geartete – „Aalto-Echokammer“, in der die Bewohner*innen Wolfsburgs sich über die Bedeutung von Aaltos Architektur für sie persönlich äußern könnten und die so über die Beziehung zwischen der Baukunst und ihren Nutzer*innen Zeugnis ablegen würde.

Im Foyer des Kulturhauses präsentierten am 8. April Esther Orant (Forum Architektur) und Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide das Logo der Alvar Aalto Week. (Foto: © Stadt Wolfsburg)

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