Forum Deutsche Sprache

Manuel Pestalozzi
7. november 2021
Das Forum soll sich gleich hinter der Uferbepflanzung auf der rechten Seite des Neckars erheben. (Visualisierung: © HENN)

Das Forum Deutsche Sprache ist ein Projekt des gesamten Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache (IDS), einer in Mannheim beheimateten Stiftung des bürgerlichen Rechts, die sich der Sprachforschung widmet. Bauherrin des Hauses ist die Klaus Tschira Stiftung, die dem IDS das Gebäude inklusive erster Dauerausstellung schenken wird. Für das Projekt stellt die Stadt Mannheim das Grundstück auf der südlichen Platzhälfte des Alten Meßplatzes im Stadtteil Neckarstadt in unentgeltlicher Erbpacht zur Verfügung.

Ein Weg führt zwischen Hülle und Kern bis in den Dachgarten. (Visualisierung: © HENN)

Die Stiftung hatte einen zweistufigen anonymen Architekturwettbewerb durchgeführt. Aus den eingereichten Entwürfen von ursprünglich 17 beteiligten Architekturbüros aus dem deutschsprachigen Raum hat die aus insgesamt elf Personen bestehende Jury drei Siegerentwürfe bestimmt. Das Projekt des Architekturbüros HENN aus Berlin wurde einstimmig zum Sieger des Wettbewerbs erklärt und zur Umsetzung empfohlen. Zwei dritte Preise gingen an das Büro Jöllenbeck & Wolf aus Walldorf sowie LRO aus Stuttgart.

Die als Schuppung in Erscheinung tretende Dreifachverglasung soll mit einem Raster bedruckt werden. (Plan: © HENN)

Der Entwurf von HENN will die Besucher*innen auf eine räumliche Reise durch das kulturelle Medium der deutschen Sprache schicken. Inmitten einer transparenten Gebäudehülle schwebt der Kubus der permanenten Ausstellung, umgeben von einer offenen Kommunikationslandschaft für Wissenschaft und Partizipation. Das transparente Erdgeschoss ermöglicht einen fließenden Übergang zwischen Neubau und Altem Meßplatz und schafft eine einfache Zugänglichkeit und Blickbezüge zum Neckarufer. Der so entstehende neue Begegnungsraum zieht sich bis ins Gebäudeinnere. Ein Foyer verbindet die ersten zwei Ebenen des öffentlich zugänglichen Bereichs unterhalb des Ausstellungskubus. Die daran angegliederten Flächen dienen als Orte des Austauschs und als Kommunikationsplattform für die Allgemeinheit. Sie sind auch zentrale Anlaufstelle für Besucher*innen und Start- und Endpunkt der Dauerausstellung. Das Foyer verbindet zudem die Bereiche der Sonderausstellung, der Kommunikations- und Erhebungsbereiche sowie des Kita- und Grundschulbereichs. Eine öffentlich nutzbare Treppe führt Besucher vorbei an der mit vertikalen Holzlamellen abgeschirmten Dauerausstellung bis in einen Dachgarten.

Der Hauptzugang führt in ein geräumiges, zweigeschossiges Foyer. Die internen tragenden Kernbereiche sollen aus Stampflehm bestehen. (Visualisierung: © HENN)

Bevor die Entscheidung gefällt wird, welcher der drei prämierten Entwürfe tatsächlich gebaut werden kann, wird die Klaus Tschira Stiftung als Bauherrin – wie bei Architekturwettbewerben üblich – das Urteil, das vom Preisgericht gefällt wurde, eingehend auf Umsetzbarkeit und Wirtschaftlichkeit prüfen. Die Klaus Tschira Stiftung beabsichtigt, einem der drei prämierten Büros den Auftrag zu erteilen. Zuvor müssen gestalterische, wirtschaftliche, funktionale, technische und ökologische Aspekte gewichtet werden, auch um dem IDS nach der Schenkung einen optimalen Betrieb zu ermöglichen. Diese Prüfung kann einige Zeit in Anspruch nehmen, teilt die Stadt Mannheim mit.

Die leicht und pavillonartig wirkende Struktur soll leicht zugänglich sein und mit dem angrenzenden Platz eine Begegnungszone bilden. (Visualisierung: © HENN)

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