„Notkirche“ in neuem Licht

Manuel Pestalozzi
2. dicembre 2019
Mit Lichtschalen und diversen Strahlern lassen sich mit dem neuen Konzept diverse räumliche Qualitäten hervorheben. (Illustration: © Matthäusgemeinde Darmstadt)

Die Matthäuskirche wurde unter hoher Beteiligung der Bevölkerung erbaut. Die Einweihung konnte nach nur halbjähriger Bauzeit am 19. März 1950 erfolgen. Sie steht heute unter Denkmalschutz. Die Versorgung mit Tageslicht erfolgt aus einem umlaufenden Fensterband, das die Kirche tagsüber eher dunkel wirken lässt, wie die Matthäusgemeinde bemängelt. Die Lichtkästen, die Bartning eigens für die Notkirchen entworfen hat, lassen unter dem Dach einen schwarzen, kaum wahrnehmbaren Raum entstehen.

Das neue Beleuchtungskonzept stammt vom Atelier DeLuxe aus Offenbach. Es wurde mit dem Denkmalschutz abgestimmt. Die von Otto Bartning beabsichtigte Atmosphäre soll in ihren Grundzügen bewahrt werden. Lichtschalen, abgehängt entlang der Mittelachse des Raumes, erleuchten die Decke von unten. Viele kleine Deckenstrahler sorgen dafür, dass Texte – zum Beispiel in den Gesangbüchern – gut lesbar sind und alle handelnden Personen gleichmäßig beleuchtet werden. Visuelle Akzente lenken die Wahrnehmung auf besondere Orte wie z. B. das Kreuz, die Kanzel und die Wandgemälde. Die von Bartning gestalteten Lichtkästen sollen ertüchtigt werden und an ihrem angestammten Platz verbleiben.

Die Gemeinde muss die Kosten für das Lichtkonzept in Höhe von 90'000 Euro selbst tragen. Um das Geld aufzubringen, hat sich eine Fundraising-Gruppe gebildet. Personen oder Institutionen können Paten für Leuchten werden. In einem zweiten Schritt sollen nach der Erneuerung der Beleuchtung im Kirchenraum noch Renovierungsarbeiten erfolgen, die das Dekanat zu größeren Teilen übernimmt.

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