Licht und leicht

Martina Metzner
13. avril 2022
Das modulare Leichtbausystem „Light-Light-Roof“ besteht aus einem Glas-Folie-Modulsystem und einem Innendach aus lichtdurchlässigem und IR-reflektierendem Gewebe. (Foto: Fraunhofer UMSICHT)

Schwere Glasdächer wirken sich nachteilig auf die Gesamtkonstruktion, den Materialtransport sowie die Montage aus. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT forscht deshalb an folienbasierten Materialien, um Dächer ressourceneffizient und lichtdurchlässig einzudecken. Im Projekt „Light-Light-Roof“ entwickeln die Forscher ein modulares Leichtbausystem: Eine Kombination aus einem Glas-Folie-Modulsystem und einem Innendach aus IR-reflektierendem Gewebe. Dabei setzen die Forscher auf ETFE-Folienbespannung (ETFE: Ethylen-Tetrafluorethylen-Copolymer) und Einscheibensicherheitsglas. ETFE lässt mittlerweile bis zu 95 Prozent des Lichts durch.

„Durch den Aufbau und die Materialkombination erzielt die Kombination aus Folie und Glas im Vergleich zu konventionellen Mehrscheiben-Glassystemen Gewichtsersparnisse von bis zu 75 Prozent“, erklärt Dr. Holger Wack von UMSICHT. Außerdem könne man schlankere und leichtere Gebäude entwerfen, da das Tragwerk deutlich weniger Last und Schnee stemmen muss. Mit der zirkulierenden Luft zwischen Glasscheibe und Folie kann sich das System außerdem ideal mit der Gebäudeabluft verschalten, zum Beispiel im Winter durch Abtauen von Schnee- oder Eislasten oder zur Wärmedämmung. Das Innendach kann je nach Sonneneinstrahlung, Temperatur und Lichtmenge bedarfsgerecht eingestellt werden. Dafür entwickeln sie eine gebäude- und nutzerbedarfsangepasste Mess-, Steuer- und Regelungstechnik. Aktuell wird das System im Dachgewächshaus Altmarktgarten Oberhausen erprobt.

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