Neue Bauhaus-Direktorin

Manuel Pestalozzi
26. avril 2021
Dr. Barbara Steiner ist die neue Direktorin vom Bauhaus Dessau. (Foto: J. J. Kucek)

Dr. Steiner habe sich gegen 32 internationale Bewerberinnen und Bewerber durchgesetzt, teilte Sachsen-Anhalts Kulturminister und Stiftungsratsvorsitzender Rainer Robra am 22. April der Presse mit. Überzeugt habe ihr profundes Wissen über die Moderne und ihre langjährige Leitungserfahrung unter anderem in Leipzig. Barbara Steiner hat von 2001 bis 2011 die Stiftung der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig (GfZK) geleitet. Sie kenne den Standort Ostdeutschland somit nicht nur aus Medienberichten, begründet Rainer Robra gemäß dem Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) die Entscheidung weiter.

Dr. Barbara Steiner (Jahrgang 1964) studierte Kunstgeschichte und Politikwissenschaften an der Universität Wien. Ihre Doktorarbeit schrieb sie zur Ideologie des weißen Ausstellungsraumes. Seit Mitte 2016 ist Barbara Steiner Direktorin des Kunsthauses Graz. Neben ihrer Leitung der GfZK war sie in Leipzig für zwei Jahre an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Vertretungsprofessorin für den Masterstudiengang Kulturen des Kuratorischen. Sie leitete in den 1990er Jahren die Kunstvereine in Ludwigsburg und Wolfsburg. Darüber hinaus lehrte Barbara Steiner u.a. an der Kunstuniversität Linz (1994–2000), der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen (2000–2002 und 2004/2005) und der Universität für Angewandte Kunst in Wien (2007–2009).

Dass eine promovierte Kunsthistorikerin nun Chefin des Bauhauses wird ist ungewöhnlich, bestätigt MDR KULTUR-Kunstredakteur Andreas Höll. Er erwartet viel von ihr: „In den vergangenen 30 Jahren waren die Leitungsleute alles studierte Architekten oder Städteplaner. Ob Rolf Kuhn, Omar Akbar, Philipp Oswalt oder zuletzt eben auch Claudia Perren. Als Museumsmacherin zeigte Barbara Steiner allerdings immer ein großes Faible für die Architektur, für urbanistische Fragestellungen. Und denen ist sie immer wieder in ihrer Ausstellungspraxis nachgegangen.“

Auf der Website des Bauhaus Dessau äußert sich die kommende Direktorin wie folgt: „Ich freue mich auf die neue Aufgabe und darauf, die bislang geleistete hervorragende Arbeit der Stiftung Bauhaus Dessau weiterzuführen beziehungsweise auszubauen – im Spannungsfeld von Mythos, Marke, Welterbestätte, gegenwärtigen Anforderungen an Designforschung und Lehre, künstlerischen Entwicklungen sowie globalen kritischen Diskursen, die den Umgang mit dem Erbe Bauhaus herausfordern. Meine inhaltliche Arbeit wird vor allem an diesen Schnittstellen ansetzen. Darüber hinaus gilt es, Vernetzungen in Stadt und Region wie auch mit internationalen Partner*innen weiter voranzutreiben.“

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