Neben St. Sebastian

Ulf Meyer
29. juin 2020
Visualisierung: Ritter Schumacher AG

Das Projekt „Loculus“ soll es richten: Für die Neugestaltung ihres Ortszentrums hatte die Gemeinde Eschen-Nendeln in Liechtenstein bereits im Jahr 2019 einen Architekturwettbewerb veranstaltet, zu dem 21 Büros zugelassen wurden. Vorgabe war es, ein Begegnungszentrum sowie Platz für Vereinsaktivitäten in „multifunktional nutzbaren Innen- und Außenräumen“ zu schaffen. Der Neubau soll „zentrumsbildende Wirkung“ haben und sich in das Ortsbild einfügen. Im September 2019 nahm das Preisgericht fünf Entwürfe in die engere Wahl. Nach Ansicht der Jury erfüllte aber kein Projekt alle Anforderungen, weshalb drei Projekte überarbeitet werden mussten. Im März 2020 entschied man sich schließlich für den Vorschlag der Ritter Schumacher AG aus Chur. Ihr Gebäude wird dicht an der Churer Straße stehen und im Gegenzug hangseitig Platz freigeben. Dieser Freiraum dient, so die Idee, als Erweiterung des St. Sebastians-Platzes neben der gleichnamigen Kapelle. Beide Außenräume sollen zusammen eine „Begegnungszone“ bilden. Der Obstgarten bei der Kapelle bleibt erhalten, und neue Bäume werden gepflanzt. 

Visualisierung: Ritter Schumacher AG

Der quadratische Neubau empfängt Besucher*innen mit einem weit auskragenden Vordach. Große Öffnungen am Haupteingang sollen einladend wirken und geben in Gegenrichtung die Sicht auf den St. Sebastians-Platz frei. Im Erdgeschoss liegen Foyer und Veranstaltungsraum, in den beiden Obergeschossen die Vereinsräume. Die Massivbauweise garantiert guten Schallschutz. Der Veranstaltungsraum wird mit Holz ausgekleidet, perforierte Platten sollen für gute Akustik bei Konzerten und Reden sorgen. Von der Churer Straße bis zur Kapelle wird die Straße zu einem Plateau erhöht, auf dem Fußgänger*innen Vortritt haben. Der Baubeginn ist für Anfang 2021 festgesetzt.

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