Wohnen à la Chipperfield in Berlin

Ulf Meyer
30. junio 2020
Visualisierung: David Chipperfield Architects

Im Berliner Stadtteil Marzahn wird der Georg-Knorr-Park, ein riesiger ehemaliger Industriestandort der Firma Knorr-Bremse, zum Wohn- und Gewerbegebiet umgestaltet. Auf dem neun Hektar großen Grundstück werden 1'400 Mietwohnungen gebaut. Der Entwurf für die neue Anlage von David Chipperfield umfasst Hof- und Hochhäuser und nimmt die orthogonale Ordnung des Industriequartiers auf. Den Hofhäusern sind Laubengänge vorgelagert, die vor Lärm schützen sollen, während sie von zwei Seiten Licht und Luft in die Wohnungen lassen. Drei Hochhäuser sollen die Skyline des Plattenbau-Bezirks Marzahn-Hellersdorf fortschreiben. 

Visualisierung: David Chipperfield Architects
Visualisierung: David Chipperfield Architects

Die Struktur der Hofhäuser ermöglicht, das große Areal in kleinere Stadträume aufzuteilen und kleinere Wohngemeinschaften entstehen zu lassen. Ein System aus drei Raummodulen erlaubt Flexibilität für die Wohnungen, aber auch die Gewerbe- und Ladenflächen in den Erdgeschossen – ein klassisches Berliner Muster. Das Quartier wird aufgrund seiner guten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr nahezu autofrei sein. Von einem Grüngürtel umfasst, in den Sport- und Spielplätze integriert werden, erstreckt sich ein Wegesystem für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen zu den Häusern. Rundbögen werden, so die Architekten, die intuitive Orientierung erleichtern. Entlang einer Hauptachse sind die öffentlichen Nutzungen vorgesehen. Der größte, zentral gelegene Hof wird durch einen Kindergarten, Restaurants und Cafés zum Stadtplatz. Die Innenhöfe indes sind mit Rasen und Bäumen gestaltet, jeder erhält dabei einen eigenen Charakter. Auf den Dachflächen sind Grün- und Sportflächen vorgesehen, die beeindruckende Ausblicke über den östlichen Rand der deutschen Kapitale versprechen.

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