Sorge wegen nachgelagerten Effekten

Manuel Pestalozzi
23. abril 2020
Präsentation: bak.de

Die Umfrage berücksichtigt Auskünfte von über 6.000 Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen sowie von Stadtplanerinnnen und -planern. Sie wurde im Zeitraum vom 6. bis 14. April online durchgeführt. Demnach spüren 30% der befragten Büroinhaberinnen und -inhaber zum Zeitpunkt der Befragung deutliche, 51% leichte negative Auswirkungen der Corona-Epidemie. 19% stellen bislang keine negativen Auswirkungen der Corona-Epidemie fest. Überdurchschnittlich stark betroffen sind insbesondere Büros für Innenarchitektur, aber auch größere Büros und Büros mit vorwiegend privaten oder gewerblichen Auftraggebern.

Die meistgenannten Folgen sind abgesagte/zurückgestellte Aufträge (52%), Verzögerungen im Genehmigungsprozess durch eine unterbesetzte öffentliche Verwaltung (41%) sowie Verzögerungen auf der Baustelle durch Lieferverzögerungen (34%), Personalengpässe der ausführenden Unternehmen (34%) oder die Umsetzung von Hygienevorschriften auf der Baustelle (24%).

Büros mit vorwiegend privaten oder gewerblichen Bauherren berichten häufiger von Auftragsausfällen/-rückstellungen sowie von Zahlungsengpässen bei Auftraggebern als Befragte, die überwiegend für öffentliche Auftraggeber tätig sind. Letztere geben demgegenüber häufiger an, unter einer durch Unterbesetzung verursachten verzögerten Rechnungsbegleichung durch die öffentliche Verwaltung zu leiden.

24% der befragten Büroinhaberinnen und -inhaber rechnen in den kommende drei Monaten mit einer deutlichen, 51% mit einer leichten Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage des eigenen Büros. Kleinere Büros rechnen insgesamt seltener mit einer Verschlechterung der Lage als größere Büros. 

Die Aussagen aus der Momentaufnahme belegen vor allem die große Unsicherheit hinsichtlich der Zukunftsaussichten. Die Auswirkungen der Krise lassen sich in der Bauplanungsbranche wohl später in der ganzen Tragweite erkennen als anderswo. Diese Unsicherheit wird deshalb vermutlich noch eine ganz Weile anhalten. Im besten Fall löst sie einen kreativen Schub aus, der sich später nutzen lässt.

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