Mobility Hubs für Oberbillwerder
16. febrero 2023
Für Mobility Hub 7 erhielt das Projekt von STLH Architekten Thauer Höffgen den ersten Preis. (Visualisierung: STLH Architekten Thauer Höffgen)
In Hamburgs neuem Stadtteil Oberbillwerder sollen multifunktionale und gestalterisch hochwertige Mobilitäts- und Gemeinschaftszentren entstehen. Wettbewerbsentwürfe für das Bahnhofquartier verschaffen einen ersten – allerdings sehr oberflächlichen – Eindruck.
Mit rund 118 Hektar ist Oberbillwerder nicht nur Hamburgs zweitgrößtes Stadtentwicklungsprojekt, es wird auch der 105. Stadtteil der Hansestadt. Nördlich der S-Bahnstation Allermöhe an der südöstlichen Peripherie der Hansestadt sollen ab Mitte der 2020er-Jahre 6000 bis 7000 Wohnungen in unterschiedlichen Typologien sowie 4000 bis 5000 Arbeitsplätze entstehen. Oberbillwerder ist eines der Projekte der IBA Hamburg.
Im neuen Stadtteil sind multifunktionale und gestalterisch hochwertige Mobilitäts- und Gemeinschaftszentren geplant. Solche Mobility Hubs lassen auf einen weitgehenden Verzicht von Parkplätzen im öffentlichen Straßenraum hoffen. Die beiden ersten Exemplare sollen in Oberbillwerders Bahnquartier, beim erwähnten S-Bahnhof, realisiert werden. Hier ist die höchste Nutzungs- und Bebauungsdichte im neuen Stadtteil zu erwarten. An einem attraktiven Eingangsplatz und entlang der zentralen, urbanen Achse sollen Kerngebietsnutzungen mit Nahversorgungs- und Dienstleistungsangeboten entwickelt werden. Für die Mobility Hubs 6 und 7 schrieb IBA Hamburg einen Realisierungswettbewerb mit Ideenteil aus, der nun entschieden wurde.
Bei Mobility Hub 7 soll ein Planungsauftrag an einen der Preisträger vergeben werden. Für Mobility Hub 6 waren im Wettbewerb Ideen für eine konzeptionelle und gestalterische Lösung zur Umsetzung eines automatisierten Parksystems zu entwickeln. Bei Mobility Hub 7 erhielt das Projekt von STLH Architekten Thauer Höffgen den ersten Preis, bei Mobility Hub 6 konnte jenes von Spengler Wiescholek Architektur Stadtplanung diesen Rang für sich entscheiden. In einer Pressemitteilung konkretisierte die IBA Hamburg ein wenig die Qualitäten, welche man von diesen neuen Treff- und Knotenpunkten erwartet. „Der Siegerentwurf für Mobility Hub 7 überzeugt durch eine transparente Fassadengestaltung und ein funktional sowie offen gestaltetes Mobilitätsfoyer. Der Siegerentwurf für Mobility Hub 6 zeichnet sich durch eine differenzierte Fassadengestaltung mit einem hohen Anteil an Begrünung aus“, wird Franz-Josef Höing, Oberbaudirektor der Freien und Hansestadt Hamburg, zitiert.
Cornelia Schmidt-Hoffmann, Bezirksamtsleiterin Bergedorf, sieht in den Mobility Hubs den nächsten logischen Schritt in der Weiterentwicklung der städtischen Mobilität – plus ein Angebot, das zum Verweilen einlädt: „Durch die Einführung zusätzlicher Nutzungen wie Gastronomie, Cafés oder Co-Working-Büros, werden die Mobility Hubs Orte des gesellschaftlichen Miteinanders.“ So sieht sie diese als Zentren für Mobilität und Nachbarschaft. Die Erdgeschosszonen und vielleicht auch weitere Geschosse seien für öffentliche, gemeinschaftliche oder gewerbliche Nutzungen vorgesehen und sollen eine Basis-Infrastruktur mit vielfältigen Mobilitäts- und Serviceangeboten bieten. Die Funktion als Quartierszentren entstehe durch die räumliche Kombination der Mobility Hubs mit den Quartiersplätzen. In Oberbillwerder könnten ab 2027 die ersten Häuser gebaut werden. Es bleibt also noch etwas Zeit, um die eher vage wirkenden Ideen zu konkretisieren und in einen räumlichen Kontext zu setzen.