Bebauungsplan „Jungerhalde West“

Manuel Pestalozzi
4. octubre 2021
Im unteren Teil des neuen Wohnquartiers ist eine abwechslungsreiche Garten- und Parklandschaft geplant. (Visualisierung: Krehl Girke Architekten, Konstanz mit Gnädinger Landschaftsarchitekten, Singen/H)

Die Bodenseestadt macht mit im BMBF-Wettbewerb „Zukunftsstadt“ (IPZ). Die Planung auf dem noch unbebauten Gelände am Siedlungsrand von Allmannsdorf soll den hohen Qualitätsstandards im Sinne der Zukunftsstadt Konstanz entsprechen. Die Stadt will zusammen mit der städtischen Wohnungsbaugesellschaft WOBAK bezahlbaren Wohnraum schaffen. Die Rede ist gemäß wochenblatt.net von 120 Wohneinheiten für circa 300 Bewohner*innen. Dabei soll die Bürger*innenschaft in die Planung mit einbezogen werden. Gemeinsam mit ihr, Expert*innen und der Verwaltung, soll im Rahmen eines Qualifizierungsverfahrens ein geeigneter Bebauungsentwurf erarbeitet werden. Eine erste Online-Bürger*inneninformation dazu hat im Januar dieses Jahrs stattgefunden. Besonders im Fokus steht die Nachhaltigkeit. Im Rahmen der Holzbau-Offensive Baden-Württemberg hat sich die Stadt erfolgreich beim Ideenaufruf des Landes für kommunale Holzbau-Konzepte beworben.

Sieben Planer*innenteams nehmen am Planungsverfahren teil. Sie haben nun ihre Projekte eingereicht. Nach einer öffentlichen Präsentation hat sich eine Jury nichtöffentlich für einen Siegerentwurf entschieden. Ihre Wahl fiel einstimmig auf den Vorschlag von Krehl Girke Architekten, Konstanz mit Gnädinger Landschaftsarchitekten, Singen/H. Er verteilt auf dem sanft nach Südwesten abfallenden Gelände in der höher gelegenen Zone entlang der Mainau Straße elf vier- bis fünfgeschossige Volumen und einen Pavillon. Sie umschliessen Höfe und Grünräume, der südliche Teil des Areals ist als vielseitiger Garten vorgesehen. Das Feuerwehrgerätehaus findet im westlichsten Gebäude an der Mainau Straße Platz und besitzt einen Übungshof. Die im Entwurf angebotene Typologie beinhaltet Geschosswohnungsbauten als Laubengangtypen sowie relativ kleinkörnige Drei- bis Vierspänner. Die Siedlung soll autofrei sein. In einem der zentralen Volumen ist auf Erdgeschossniveau eine große Fahrradgarage eingeplant.

Die Bebauung beruht auf einem streng orthogonalen Ordnungsraster. (Plan: Krehl Girke Architekten, Konstanz mit Gnädinger Landschaftsarchitekten, Singen/H)

Die eigentlichen Wohnbauten sind in diesem Bebauungsplan Holzkonstruktionen, mit Ausnahme der Treppenhauskerne und der Laubengänge, für die eine nicht brennbare Ausführung gefordert wurde. Die moderaten Spannweiten und das konsequent angeordnete Raster erlauben nach der Überzeugung des Entwurfsteams eine sehr wirtschaftliche Umsetzung des Konzepts und einen guten Rückbau am Ende des Lebenszyklus. Als Geschossdecken werden Brettsperrholzplatten vorgeschlagen, die an der Unterseite sichtbar belassen werden.

Die drei prämierten Entwürfe werden noch bis 15. Oktober im 6. OG des Verwaltungsgebäudes Laube, Untere Laube 24, zu den üblichen Öffnungszeiten gezeigt. Dann geht das Qualifizierungsverfahren weiter; bis im April 2022 erfolgt der Billigungs- und Auslegungsbeschluss gem. § 3 Abs. 2 BauGB, mit Bürger*innenbeteiligung, wie in selbem Gesetzeswerk vorgesehen.

Die Wohngeschosse werden in Holzbauweise ausgeführt. Die Konstruktion verzichtet auf große Spannweiten. (Plan: Krehl Girke Architekten, Konstanz mit Gnädinger Landschaftsarchitekten, Singen/H)

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