Stadtbücherei-Areal

Weinstadt-Beutelsbach
Blick von Ulrichstraße
Visualization © Dmitry Boykov
Lageplan
Drawing © EMT
Erdgeschoss
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1. Obergeschoss
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2. Obergeschoss
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Ansichten
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Ansicht - Schnitt
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Untergeschoss
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Architects
EMT Architektenpartnerschaft
Year
2017
Client
Realgrund AG

Investorenauswahlverfahren 2017 1.Rang
Investor Realgrund AG
Auslober Stadt Weinstadt
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Städtebauliche Einbindung │ Gebäudestellung

Der Kernbereich Beutelsbachs ist geprägt durch eher kleinteilige, weitgehend offene Baustrukturen. Mit einfachen, maßstabsgerechten Baukörpern knüpft der Entwurf an diese gebietstypischen Qualitäten an. Mit der künftigen Bebauung des Areals wird ein weiterer wichtiger Baustein zur Arrondierung des Ortskerns hinzugefügt. Insbesondere von der aus südlicher Richtung heranführenden Ulrichstraße aus bildet das neue Bücherei-Quartier das Entree in die Ortsmitte.

Das Planungskonzept sieht zwei winkelförmige Bauten vor, die durch fugenartige Zäsuren jeweils wieder in zwei Baukörper mit eigenständigen Dachkörpern untergliedert sind.
Das verdichtete Bauprogramm wird somit auf vier 'Häuser' aufgeteilt, deren Volumen sich gut in die kleinkörnige Struktur des Umfelds einfügen und die Lücken des umliegenden Straßen-raums schließen. Insbesondere die herausgeschobene Positionierung der dreigeschossigen Häuser 3+4 an der südlichen Grundstücksecke unterstützt die Straßenführung und sorgt an dieser Stelle für eine maßstäbliche Raumbildung entlang der Ulrichstraße.

Im Zuge einer Neubebauung des Grundstücks Marktstraße 18 könnte die Ulrichstraße zu einem verkehrsberuhigtem 'Shared Space' mit neuem Fahrbahnbelag umgewandelt und in Verbindung mit einer attraktiven, baumbestandenen Platzgestaltung eingangs der Marktstraße zum Nutzen des Ortskerns erheblich aufgewertet werden.

Bücherei + Wohnungen im Detail │ Erschließung

Die auf Erdgeschossebene der Häuser 3+4 angeordnete Bücherei ist barrierefrei erreichbar und erhält ihren Haupteingang an der Ulrichstraße. Der leicht zurückgesetzte, großflächig verglaste Zugang wirkt einladend und ist vom Straßenraum aus gut sichtbar.
Der offen gestalteten Foyerbereich ermöglicht eine gute Orientierung. Die dieser Zone zugeordneten Info- und Ausleihetheken, Garderobenschränke sowie die Medienfläche sind gut auffindbar. Alle Sonderbereiche wie PC-, Lese- und Arbeitszonen, Büros, Spiel- und Leseecken sowie der kleine Veranstaltungsraum für Kinder finden ihren Platz weitgehend an den tagesbelichteten Außenfassaden und umschließen eine zentrale, flexibel einteilbare Fläche für alle weiteren Funktionen. Das Lesecafe öffnet sich zum begrünten, ruhig gelegenen Lesehof in der Mitte des Gebäudeensemles.
Der große Veranstaltungsraum im Norden der Büchereifläche verfügt darüber hinaus über einen separat zugänglichen Eingangsbereich, der auf kurzem Wege von der Marktstraße und den Lesehof aus erreichbar ist. Der diesem Eingangsbereich zugeordnete zentrale Sanitär- und Nebenraumblock mit Teeküche steht sowohl den Veranstaltungen wie auch der Bücherei zur Verfügung.
Die flexibel aufteilbare Erdgeschossfläche des Hauses 1 an der Marktstraße ist für eine Ladennutzung vorgesehen.
Die darüber liegenden Obergeschosse sind der Wohnnutzung vorbehalten und im System von Zwei- und Dreispännertypen organisiert, die durch insgesamt drei Treppenhäuser mit Aufzügen barrierefrei erschlossen werden. Das Wohnungsgemenge der 21 Wohnungen entspricht dem in der Auslobung gewünschten Mix an Zwei-, Drei-, Vier- sowie Fünfzimmer-wohnungen. Um eine größtmögliche Privatheit zu gewährleisten, verfügen alle Einheiten über blickgeschützte, überdachte Loggien. Küchen können wahlweise offen mit den Essbereichen als Wohnküchen oder geschlossen ausgeführt werden. Leichte Trennwände bieten die Möglichkeit, Zimmergrößen zu variieren bzw. individuell zu kombinieren. Fast alle Wohnungen erhalten ein Tageslichtbad, die größeren Einheiten zusätzlich ein weiteres Duschbad. Es besteht die Möglichkeit, einen Teil der Wohnungen bei Bedarf über die nach LBO geforderte Barrierefreiheit hinaus auch rollstuhlgerecht auszuführen oder für einen entsprechenden Ausbau zu einem späteren Zeitpunkt vorzubereiten.

Die für die Bücherei notwendigen Kfz- und Fahrradstellplätze sind oberirdisch entlang der Ulrichstraße angeordnet. Eingangs des Lesehofs werden einige weitere Fahrradabstellplätze angeboten.
Die primär den Wohnungen aber auch den gewerblichen Einheiten in Haus 1 vorbehaltene Tiefgarage wird über eine an der nördlichen Grundstücksgrenze gelegene einspurige Zufahrtsrampe mit Ampelschaltung angefahren und verfügt über 34 Kfz-Stellplätze sowie über die nach LBO erforderliche Anzahl an Fahrradabstellflächen. Darüber hinaus werden für die gewerblichen Einheiten 2 Stellplätze oberirdisch an der nördlichen Grundstücksgrenze erstellt. Die Anzahl der Kfz-Stellplätze entspricht dabei dem in der Auslobung vorgegebenen Stellplatzschlüssel. Die Untergeschossebene ist an alle drei Treppenhäusern barrierefrei angebunden.

Konstruktion │ Materialität

Die Gebäude werden in konventioneller Massivbauweise errichtet mit tragenden Stahlbetondecken und aussteifenden Erschließungskernen. Kompakte Bauformen und ein optimiertes Tragwerk gewährleisten eine wirtschaftliche Erstellung. Die freiliegenden Dachbereiche des Büchereianbaus im Erdgeschoss erhalten eine extensive Begrünung.
Die schlanken Satteldachkörper binden die Neubauten gestalterisch in das gewachsene Ortsbild ein. Moderne Elemente wie die mit Fugen gegliederten Putzfassaden (WDVS) oder die eingeschobenen Loggien betonen zugleich die Eigenständigkeit und Individualität des neuen Stadtbücherei-Areals. Die Erdgeschosszonen der Bücherei und des Ladens an der Marktstraße sind großzügig verglast, verfügen jedoch – unter Beachtung des Hochwasserschutzes - über einen geschlossenen, ca. 70 cm hohen Sockelbereich.

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