Berufsakademie Schwenningen

Villingen-Schwenningen
Modell
© Schädler & Zwerger Architekten GmbH
Architects
Schädler & Zwerger Architekten
Location
Villingen-Schwenningen
Year
1993

1. Preis, beschränkter Realisierungswettbewerb

Preisgerichtsbeurteilung:

Die um den Park herum gruppierte ruhige Großform mit ihrer offenen Südseite schafft zwei deutlich unterschiedene Nachbarschafts-Qualitäten. Friedrich-Ebert- wie Karlstraße werden als typische Stadträume artikuliert und unterstreichen den innerstädtischen Charakter des Ortes, während die vorhandene Grünzone räumlich gefaßt die Qualität eines eher intimen Gartenhofes gewinnt. Die
Öffnung dieses Bereichs gelingt durch einfache Unterbrechungen der Bebauung an der Ebert-Straße, ohne die Geschlossenheit des Straßenraumes in Frage zu stellen. Gleichzeitig wird damit auf einfache Weise die Anbindung an die vorhandenen Altbauten gelöst.

Zum Postplatz hin wird ein niedriger Baukörper eingeschoben, der jedoch zum vorhandenen Eckgebäude Distanz hält und so an der städtebaulich bedeutsamen Stelle sowohl die Öffnung des Parkes als die Zugänge in die einzelnen Bereiche der Berufsakademie sinnvoll konzentriert.

Der parallel zur Karlstraße entwickelte 2. Bauabschnitt ist bis scharf an den Postplatz herangeführt, die im Zustand des 1. Bauabschnittes gegebene Situation wird damit weitgehend beibehalten, wobei die Zuordnung der für die Öffentlichkeit attraktiven Funktionen wie Hörsaal und Musikerziehung zur Aufwertung des Platzes beitragen dürfte.

Der zur Realisierung anstehende Bauabschnitt ist als straffer zweibündiger Baukörper angelegt, in dem die konsequente Anordnung der Hörsaalzonen zur Parkseite gute Unterrichtsbedingungen erwarten läßt.

Besonders vorteilhaft erscheint die lineare Reihung der vom Nutzer gewünschten Unterrichtseinheiten, weil damit gleichzeitig ein Stück Nutzungsneutralität erreicht wird, die auch künftigen Entwicklungen Raum läßt.

Innenräumlich reizvoll, aber auch für die Belichtung der Flure günstig, ist die vertikale Öffnung der Erschließungszonen, die dem strengen Zweibund einen Hauch von Großzügigkeit und kommunikativer Transparenz vermittelt, wie sie für eine Bildungseinrichtung mit Hochschulcharakter durchaus angemessen erscheint.

Auch die gut gegliederte Halle wird diesem Anspruch gerecht.

Bibliothek und Hörsaalzugänge sind richtig angeordnet und räumlich ansprechend angeboten. Als erfreuliches Detail ist hier die zweigeschossige Foyerzone zu den beiden Tiefenhörsälen anzumerken.

Die Anlage ist problemlos realisierbar. Gebäudeorganisation und bauliche Struktur sind sinnvoll entwickelt.
Die äußere Erscheinung des Gebäudes auf der Seite der Straße ist gut gegliedert und entspricht dem Inhalt. Dies trifft nicht in gleicher Weise auf die Fassaden der Parkseite zu, deren rahmenartige Gliederung weder inhaltlich noch konstruktiv befriedigen kann.

Besonderer Aufwand für die Realisierung ist nicht erkennbar. Für die Gesamtanlage ist die gewünschte Kompaktheit wegen zu großer Außenflächen nur bedingt gegeben, jedoch im 1. Bauabschnitt durchaus vorhanden. Hier läßt sich eine wirtschaftliche Lösung ohne großen technischen Aufwand erwarten, die
durch die sehr günstigen Verknüpfungswerte der Verkehrsfläche und des Bruttorauminhalts zur Nutzfläche deutlich unterstrichen wird.

Insgesamt bietet die Arbeit mit äußerst einfachen Mitteln eine städtebaulich wie architektonisch funktional und ökonomisch ansprechende Lösung der gestellten Aufgabe.

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