LOST PLACES LOST SPACES

Menschen kommen, Menschen gehen. Gebäude bleiben meist, oftmals verlassen. Man hat das Interesse an ihnen verloren. Die Zeit indessen scheint in ihnen eingefroren. Gegenstände derer, die einst da waren, bleiben und zeugen von einer vergessenen Epoche. Die Lost Places, die verlorenen Räume sind Abbild einer vergangenen Geschichte. Diese Szenerien fängt der Fotograf Benjamin Seyfang ein und lässt mit seinen poetischen Bildern der Fantasie freien Lauf.

Verlassene Orte finden sich überall auf der Welt. Es sind meist Bauwerke, für die sich niemand mehr interessiert. Ihre beste Zeit haben sie meist längst hinter sich: Wohnhäuser, Industrieanlagen, Krankenhäuser, Hotels, Bunker, Villen – sie alle blicken auf eine belebte Vergangenheit zurück, wurden bewohnt und genutzt, sind dadurch wichtiger Teil einer Geschichte geworden. Um diese „Lost Places“ hat sich mittlerweile eine weltweite Fotografen-Gemeinschaft geschmiedet, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, diesen Orten ein Gesicht zu geben und sie zumindest durch die Fotografie wieder mit Leben zu füllen. Dabei entsteht nicht selten eine grotesk anmutende Szenerie aus lebendiger Vergangenheit, vergänglicher Gegenwart und ungewisser Zukunft. Die poetischen Bilder laden zur Entdeckungsreise und regen zum Erschaffen neuer Geschichten an. So wird der Betrachter zu einer Art Medium, der die verlassenen Orte wieder zum Leben erweckt.

Der Fotograf Benjamin Seyfang aus Nürtingen bei Stuttgart macht sich seit Jahren auf die Suche nach diesen Orten und nimmt mit seinen Bildern Orte und Räume genauso fest, wie er sie vorfindet. Manche dieser Szenerien existieren heute schon nicht mehr, andere könnten genauso noch besucht werden. Doch auch das gehört zum Berufsethos der Lost-Places-Fotografen: Sie verraten nicht, wo genau sich die Orte befinden, damit kein Lost-Places-Tourismus entsteht und die Räume für die Nächsten erhalten bleiben. Dann wahrscheinlich verändert durch die Kraft der Natur, die sie sich unaufhaltsam zurückerobert.
 

  • Vernissage
Freitag, 19. Mai 2017, ab 19 Uhr
 
  • Ausstellung
20. Mai bis 01. Juli 2017