Eine Welt in der Stadt Zoologische und botanische Gärten

Pflanzen, Tiere, Architektur – botanische und zoologische Gärten sind Mikrokosmen, die unterschiedliche geografische, klimatische und kulturelle Räume vereinen. Sie stehen in einer Tradition des Sammelns, die von dem Gedanken geprägt ist, vielfältige Lebensformen und Kulturen erfahrbar zu machen. Die Ausstellung «Eine Welt in der Stadt – Zoologisch-botanische Gärten» in der ifa-Galerie Stuttgart untersucht die Aneignung, den Transfer, aber auch die Präsentation und Wahrnehmung von Kultur und Natur, auch in postkolonialen Zusammenhängen. 

Kaiwan Mehta aus Mumbai hat als Kurator der Ausstellung die Kunstschaffenden Jitish Kallat und Sahej Rahal aus Mumbai, Sonia Mehra Chawla aus Neu-Delhi, Shelagh Keeley aus Toronto und die Schriftstellerin Ruth Padel aus London eingeladen, sich mit dieser «Welt in der Stadt» auseinanderzusetzen: Sie untersuchen in ihren Skulpturen, Foto- und Videoarbeiten, Zeichnungen und Texten die Geschichten und Praktiken der Unterhaltung und der Wissensproduktion, der künstlerischen Dokumentation und Reproduktion im Kontext von zoologischen und botanischen Gärten. 

«Eine Welt in der Stadt» ermöglicht uns, eine der «Kulturen des Wir» – wie der Schwerpunkt des ifa im Jahr seines 100-jährigen Jubiläums 2017 lautet –zu erleben und zu reflektieren. Sie knüpft zudem an die 1987 wegweisende Ausstellung «Exotische Welten – Europäische Phantasien» an, die vom ifa initiiert wurde und in zahlreichen Kulturinstitutionen in Stuttgart, auch in der Wilhelma stattfand. «Eine Welt in der Stadt» wirft einen aktuellen Blick auf das Sammeln und die Präsentation von Kultur- und Naturobjekten.  

Foto © Shelagh Keeley (Shelagh Keeley: Jardim Do Ultramar, Lissabon, 2016, Videostill)