BDA Montagsgespräch: Ist das Baukultur, oder kann das weg?

Gebäude aus der Zeit des Brutalismus in Köln

Das BDA Montagsgespräch am 23. April thematisiert die auch in Köln wieder-entdeckte Architektur aus der Zeit des Brutalismus. Was wird abgerissen, umgenutzt oder saniert? Oder läutet der aktuelle Hype eine Trendumkehr ein?


Mit Prof. Dr. phil. Nat. Riklef Rambow, Architekturkommunikation, Karlsruhe; Dr. Thomas Werner, Stadtkonservator Köln undOliver Elser, Kurator DAM (angefragt)

Schon in der Zeit des Wiederaufbaus nach dem zweiten Weltkrieg aber stärker noch in den 60 und 70er Jahren ist die Einwohnerzahl der Stadt Köln stark gewachsen. In der Folge sind in Köln zahlreiche Gebäude und Raumskulpturen entstanden, die auf-merksame Fachleute als „baukulturelle Zeitzeugen“ wiederentdeckt und wertschätzen, während gleichzeitig in der Stadtöffentlichkeit und verantwortenden Politik ihr Abriss eingeleitet wird. Das Rodenkirchener Rathaus, der Ebertplatz, die Mensa der Universität und das Hauptgebäude der TH-Köln sind Beispiele dieser Entwicklung.

Selbst einzelne Gebäude des Kölner Pritzkerpreisträgers Gottfried Böhm erscheinen auf der Abrissliste. Anstatt das 50 jährige Bestehend des Gutbrod-Ensembles gegenüber des Unihaupt-gebäudes, mit Hörsälen, Bibliothek, Seminargebäuden, Platzfläche und Straßen-unterführung, zu feiern, steht es um den Erhalt des „fast Denkmals“ offenkundig nicht zum Besten.

Andernorts wir der Brutalismus bereits geschätzt. Das DAM zeigt aktuell unter dem Titel SOS Brutalismus Modelle und Betonabgüsse von „Betonmonstern“ aus der ganzen Welt. Und die namensgleiche Internetseite #SOSBrutalismus legt eine offenen Datensammlung zur Rettung dieses baukulturellen Erbes an.