Freiholz

Martina Metzner
17. September 2018
Die 3MF-Holzfaserplatten von Sonae Arauco können auf herkömmlichen Heißpressen weiterverarbeitet werden. (Bild: Lightweight Solutions)

„3MF“ steht für „3D Manufacturing Format“ und ist die Formel für eine höchst individuelle Formgebung in puncto Holz: In Zusammenarbeit mit BASF bietet der portugiesische Holzspezialisten Sonae Arauco unter „3MF“ Holzfaserplatten an, die sich durch handelsübliche Heißpressen verformen lassen und so jedem Möbelbauer und Schreiner eine neue Dimension an Gestaltungsfreiheit bieten – beispielsweise bei Möbelelementen wie Stühlen, Türen oder Wandpaneelen.

Polsterträger aus den 3MF-Holzfaserwerkplatten, weiterverarbeitet von Lightweight Solutions. (Bild: Lightweight Solutions)

Möglich ist das durch das neu entwickelte Bindemittel acForm von BASF, das zur Herstellung der 3D umformbaren Holzfaserplatten genommen wird, die auf bestehenden Plattenproduktionsanlagen zu einem lagerstabilen Zwischenprodukt verarbeitet werden können. Die besondere Binder-Faser-Mischung des Halbzeugs ermöglicht die gleichzeitige Verformung in alle drei Raumachsen. Im Gegensatz zu herkömmlichen duroplastisch gebundenen Platten, können diese nachträglich mit Heißpressen in einem zeit- und kosteneffizienten Schritt zu einem 3D-Bauteil umgeformt- sowie deren Oberfläche strukturiert werden.

Bild: Lightweight Solutions

Das neue Komposit erleichtert den Form-Prozess erheblich, da verschiedene Produktionsschritte wie das einzelne Verleimen der Furniere nicht mehr erforderlich sind. Zusätzlich können die Platten mit Pigmenten, Hydrophobier- oder Flammschutzmitteln ausgestattet werden. Erste kommerzielle Anwendungen konnten bereits mit der Firma Lightweight Solutions umgesetzt werden. Darüber hinaus wird die Arbeitsatmosphäre weiter verbessert, da das innovative Bindersystem ohne Zusatz von Formaldehyd auskommt.

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