Vielfältiges Ganzes

Carsten Sauerbrei
17. May 2018
Die verschieden gestalteten Fassaden von Wohnheim und Schule binden GIES ARCHITEKTEN in der Sockelzone zusammen.(Bild: Yohan Zerdoun, Freiburg)

Die Aufgabe für das Freiburger Büro GIES ARCHITEKTEN BDA bei dem Mitte April abgeschossenen Umbau des Ensembles aus Schulgebäude, Wohnheim und Gartenhof bestand darin, nicht nur auf den Bedarf an zusätzlichen Unterrichtsräumen und die gleichzeitig verringerte Nachfrage nach Wohnheimplätzen zu reagieren, sondern für den Fachschulkomplex auch mehr Präsenz im Straßenraum und ein einladendes, Offenheit vermittelndes Erscheinungsbild zu schaffen.

Das neu geschaffene Treppenhaus vermittelt zwischen allen Teilen des Fachschulkomplexes. (Bild: Yohan Zerdoun, Freiburg)

Aufgrund des geringeren Bedarfs an Wohnheimplätzen kürzten GIES ARCHITEKTEN dessen Baukörper. Um mehr Unterrichtsräume zu schaffen, gestalteten sie einen mehrgeschossigen Verbindungsgang zwischen Schule und Wohnheim zu einem Schultrakt, inklusive der Überbebauung einstiger Stellplätze, um. Am Eingang zum Fachschulkomplex, an der Nahtstelle zwischen Schule und Wohnheim sowie Straße und Gartenhof schufen sie außerdem ein neues, großzügiges Foyer.

Eine Tribünentreppe dient Schülern und Lehrern als neuer Treffpunkt. (Bild: Yohan Zerdoun, Freiburg)

Die unterschiedlich bekleideten, lebendig wirkenden Fassaden von Wohnheim, Foyer, Schule fassten GIES ARCHITEKTEN im Äußeren in der Sockelzone mit einem farbigen Band aus Metalllamellen zu einer Einheit zusammen. Im Inneren ist es das offen und hell gestaltete Treppenhaus, das als Erschließungszone für das gesamte Ensemble fungiert und die verschiedenen Bauteile zusammenbindet. Als fließenden Übergang zwischen Eingangs- und Gartenniveau platzierten sie im Zentrum der Anlage zudem eine Tribünentreppe, die als Treffpunkt und Kommunikationsraum für Schüler und Lehrer dient.

Anstelle bisher ungenutzter Flächen im Gartengeschoss entstand mit dem Umbau auch eine neue Kapelle, als Raum für Gottesdienste, Meditationen und liturgische Impulse, die aber auch für religionspädagogische Angebote oder in den Unterrichtspausen als Raum der Stille zur Verfügung steht. Gelungen kreieren GIES ARCHITEKTEN dort eine spirituelle Raumwirkung mittels einer indirekten und durch tiefe Laibungen gefilterten Lichtführung und einer auf Sichtbeton und Holz reduzierten Materialität, zusätzlich unterstützt durch das künstlerisch gestaltete Kreuz Josef Büchelers.

Anstelle ungenutzer Flächen im Gartengeschoss entstand ein neuer Gottesdienstraum. (Bild: Yohan Zerdoun, Freiburg)

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