Noch ein Preis für Testturm in Rottweil

Manuel Pestalozzi
11. November 2018
Die Versuchsanordnung mit Symbolgehalt ist weitherum sichtbar. Bild: Detlef Berndt

Entworfen von Werner Sobek und Helmut Jahn, dient der im Oktober 2017 eingeweihte, 246 Meter Testturm der Firma ThyssenKrupp der Erprobung neuartiger Hochgeschwindigkeitsaufzüge. Er bietet technische Besonderheiten wie eine textile Fassade, die den Turm auf einer Fläche von 17'000 Quadratmetern einhüllt. Diese Fassade schützt den Turm vor intensiver Sonneneinstrahlung und trägt zu einer deutlichen Reduzierung der Schwingungen bei, die ansonsten durch den Wind erzeugt würden. Eine weitere Besonderheit ist das in einen Hohlraum integrierte, aktive Pendel, das nicht nur – wie im Regelfall – auf windinduzierte Schwingungen reagiert, sondern auch gezielt in Schwingung versetzt werden kann, um reale Wind- oder Erdbebenbelastungen zu simulieren.
 
Mehr als 200'000 Besucher fuhren im Lauf des ersten Jahres zur bundesweit höchsten öffentlichen Besucherplattform hinauf und genossen die erstklassige Ingenieurleistung mit einem grandiosen Ausblick aus 232 Metern Höhe über den Schwarzwald und die Schwäbische Alb. Der Turm hat sich mit seinem Aussichtsdeck an der Turmspitze nicht nur zum Besucherliebling Baden-Württembergs entwickelt, auch Experten haben das signifikante Bauwerk im Lauf des ersten Betriebsjahres mit mehreren Auszeichnungen gewürdigt, in jüngster Zeit die Jury des Deutschen Ingenieurbaupreises. Am 27. November 2018 wird der Ingenieur und Architekt Werner Sobek den renommierten Preis in der Stuttgarter Staatsgalerie entgegennehmen.
 

Das Glasfasergewebe bildet eine lichtdurchlässige Spirale um den Schacht. Bild: Rainer Viertlboeck

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