Mehr Wohnraum für Neugraben-Fischbek

Manuel Pestalozzi
16. November 2021
In die Neuüberbauung integriert ist ein geschützter Baumbestand. (Visualisierung: © Daniel Drewlani)

Neugraben-Fischbek ist der am weitesten im Südwesten gelegene Stadtteil Hamburgs. Er gehört zum Bezirk Harburg und wird seit 2007 durch das städtebauliche „Rahmenprogramm Integrierte Stadtentwicklung“ gefördert. Ziel der Stadtteilentwicklung ist es, mit Hilfe eines integrierten Entwicklungskonzeptes eine Stabilisierung und Aufwertung des Gebietes zu erreichen. Das Gebiet Zentrum Neugraben/Bahnhofssiedlung/Petershofsiedlung soll sich so als nachgefragter Wohnstandort und als attraktives Versorgungszentrum mit zeitgemäßem, ausdifferenziertem Waren- und Dienstleistungsangebot etablieren.

Der siegreiche Entwurf sieht Sichtbackstein-Fassaden vor. (Visualisierung: © Daniel Drewlani)

Das vorliegende städtebauliche Entwurfsverfahren betraf ein 5400 Quadratmeter großes Baufeld östlich des S-Bahnhofs und der Hauptverkehrsstraße Süderelbebogen, welche die Bahnlinie unterquert. Es ist im Eigentum der Procom Invest GmbH & Co KG und der Pekrul ProjektPartner GmbH, die das Verfahren im Einvernehmen mit der Stadt auslobten. Sie möchten 110 Wohnungen mit einer Bruttogeschossfläche von etwa 10'000 Quadratmetern bauen, davon soll ein Drittel öffentlich gefördert werden. Das gesamte Plangebiet umfasst mit 1,4 Hektar auch noch eine Reihe von Grundstücken im Streubesitz.

Die Jury mit Vertretern aus der Verwaltung, Fachleuten und Mitgliedern der Bezirksversammlung Harburg entschied sich unter fünf Entwürfen internationaler Büros einstimmig für den Entwurf der Riemann Architekten GmbH aus Lübeck. Gemäß der Pressemitteilung der Stadt Hamburg wird der Gewinnerentwurf im Plangebiet die Grundlage für den neuen Bebauungsplan Neugraben Fischbek 77 bilden. Der siegreiche Entwurf sieht mehrgeschossige Gebäude mit 1,5 bis 5-Zimmer-Wohnungen vor. Als zukunftsweisende Blockrand-Bebauung respektiert er den geschützten Baumbestand, der Innenbereich des geplanten Quartiers wird vor Emissionen der angrenzenden Bahnstrecke und des Süderelbebogens schützen. Roter Ziegel und begrünte Dächer stechen in den Visualisierungen als auffällige Gestaltungsmerkmale hervor. Das Quartier soll ans Fernwärmenetz angeschlossen werden. Die Bauträger planen einen Baustart voraussichtlich im Sommer 2023.

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