Der Himmel über Tannegg

Martina Metzner
19. September 2018
James Turrell möchte uns vor Augen führen, wie wir die Welt wahrnehmen. (© James Turrell , Photo: F. Holzherr)

Auf 1.780 Metern Höhe in Lech am Vorarlberg lässt es sich nicht nur hervorragend skifahren und wandern sondern auch Licht in Beziehung zu Raum in einem außergewöhnlichen Bauwerk erleben: dem Skyspace-Lech von James Turell. Der US-amerikanische Lichtkünstler hat dieses Projekt 2014 für den privaten Verein Horizon Field entwickelt und sich Tannegg in Oberlech als Standort dazu ausgesucht. Baumschlager-Eberle Architekten zeichnet in Kooperation mit dem Künstler für die Architektur verantwortlich.

Durch eine Sonderlichtlösung wird der Lichterlebnisraum in diverse Farben getaucht. (© James Turrell , Photo: F. Holzherr)

Herausgekommen ist ein unterirdisches Bauwerk, das sich durch einen 15 Meter langen Tunnel erschließen lässt. Von außen ist es lediglich durch eine elliptische Kuppel und einen ebenfalls elliptisch gerundeten Bau aus Naturstein zu erkennen. Im Inneren erwartet den Besucher einen ovalen Hauptraum, der den Blick frei zum Himmel gibt. Der Skyspace-Lech fungiert als „Ganzfeldraum“, einer Werkserie des Künstlers: So werden bei Einbruch der Dämmerung Wände und Decke in farblich wechselndes Licht getaucht und der Himmel durch die Öffnung als Teil des Raumes empfunden. „Wir sind uns nicht bewusst, dass wir selbst dem Himmel seine Farbe geben. Wir denken, dass alles vorgegeben ist, aber wir haben doch aktiv Teil daran, die Realität, in der wir leben, zu erschaffen“, sagt Turell zu seinem jüngsten Projekt, das sich in eine Serie an verschiedenen Skyspace-Projekten rund um den Globus einreiht (hier zum Vergleich das Projekt Skyspace Piz Uter). Alle Skyspaces vereint die Öffnung zum Himmel und bilden Außenposten von Roden Crater, dem Lebenswerk von James Turell in der Wüste Arizonas.

Der Zugang zum Skyspace-Lech von James Turell über einen 15 Meter langen Tunnel. (© James Turrell , Photo: F. Holzherr)
Der Skyspace-Lech ist im Rahmen der Öffnungszeiten frei zugänglich. (© James Turrell , Photo: F. Holzherr)

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