O&O Depotgespräch Architektur & Kunst. Stadt als Bühne

In der europäischen Stadt ist der öffentliche Raum der Ort, an dem sich ein vielfältiges gesellschaftliches Leben abspielt. Die öffentlichen Plätze, Straßen und Parks sind Bühnen des urbanen Lebens und Ausdruck von gesellschaftlichen Entwicklungen. Seit den 1980er Jahren hat sich der öffentliche Raum wesentlich verändert: Er wird zunehmend privatisiert, kommerzialisiert und aus Sicherheitsaspekten überwacht. In der Folge hat sich das öffentliche Geschehen zunehmend in halbprivate u./o. private Räume verlagert. Auch die Kunst im öffentlichen Raum hat sich gewandelt: Kunst wird immer stärker für das Corporate Image, die Marketingstrategien einer Stadt und zur Profilierung einzelner Investoren instrumentalisiert. Als Reaktionen auf diese Tendenzen hat sich eine Gegenbewegung formiert: es formiert sich ein neues Interesse am öffentlichen Raum und der Stadt als Handlungsraum. Zeit-Autor Hanno Rauterberg spricht gar von einer Kehrtwende in der Geschichte der urbanen Kultur.

Wir wollen wissen und diskutieren, woher das neue Interesse an der Stadt und am öffentlichen Raum herrührt, welche Bewegungen relevant sind und was aktuell geschieht. Wie greifen gegenwärtig Künstler in die Stadt und das urbane Leben ein? Welche Relevanz haben Architektur & Kunst im öffentlichen Raum? Was können Architektur & Kunst im 21. Jahrhundert im öffentlichen Raum noch bewirken?