International Light Art Award 2017

Point of Contact for Unna Eine an einer Kette aufgehängte Messingstange erzeugt blaue Funken, sobald sie mit einer Stahlplatte in Berührung kommt. Der funkensprühende «Point of contact» bringt Glühlampen zum Leuchten, die durch elektrische Ladungen verknüpft sind. Die Glühlampensäule bildet eine zylindrische Form, die auf dem Boden reflektiert wird. Der Boden ist von Zinkplatten bedeckt, welche die Reflektion wie eine Lichtsäule unter der Erde scheinen lässt. Das Flackern des intensiven Lichts und die große Anhäufung an Kabeln machen den Betrachter benommen und locken ihn in das elektrische Labyrinth. Alle nominierten Künstler konnten im Rahmen der Förderung ihre eingereichten Konzepte realisieren. Die Arbeiten sind bis zum 3. September 2017 in der Wechselausstellung im Lichtkunstzentrum Unna zu sehen. Tilman Küntzels Installation Audiovisuelle Rauminszenierung mit Lüster füllt den Raum nicht nur mittels Leuchtkraft, sondern auch mittels akustisch wahrnehmbarer Schaltgeräusche, die durch Fehlschaltungen entstehen. Das holländische Künstler-Duo Vroegop/ Schoonveld war für seine Installation ECHO, turning the light around nominiert, in der als Rückgriff auf eine taoistische Meditationsweise 200 rotierende Lampen mit einem schwarzweiß karierten Muster die Form eines Unendlichkeitszeichens andeuten. Der International Light Art Award wird seit 2015 gemeinsam mit der innogy Stiftung vergeben. Projekte, die dem Thema Energie künstlerisch Ausdruck verleihen, begründen das kulturelle Engagement der Stiftung. «Unser Anliegen ist es, Diskurse in Gang zu setzen, um Lichtkunst und die mit ihr verbundenen Technologien mit gesellschaftlichen Themen zu verknüpfen,» erläutert Stephan Muschick, Geschäftsführer der innogy Stiftung, die Förderung. «Uns freut es, dass der International Light Art Award nachhaltig wirkt und internationale Aufmerksamkeit auf das Lichtkunstzentrum Unna lenkt.»

Die Initiatoren

Zentrum für internationale Lichtkunst UNNA
Das weltweit einzige Museum, das spezialisiert ist auf die Präsentation von Lichtkunst, wurde 2001 gegründet. Es vereint in den zehn Meter unter der Erde gelegenen Kühl- und Lagerräumen der ehemaligen Lindenbrauerei die wichtigsten internationalen Positionen der Lichtkunst. Ein Großteil der Lichtkunstinstallationen wurde eigens für die Räume vor Ort geschaffen, darunter sind Werke von James Turrell, Christian Boltanski, Ólafur Elíasson, Rebecca Horn, Joseph Kosuth, Brigitte Kowanz, Mischa Kuball, Christina Kubisch, Mario Merz, François Morellet, Jan van Munster, Stefan Reusse und Keith Sonnier.

Innofy Stiftung fpr Energie und Gesellschaft 
Gemeinsam mit dem Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna wurde der ILAA im Jahr 2015 durch die innogy Stiftung (ehemals RWE Stiftung) ins Leben gerufen. Die Stiftung fördert insbesondere Projekte in den Bereichen Bildung, Energiewende vor Ort und Digitalisierung und will damit zu einem umfassenden gesellschaftlichen Verständnis von Energie beitragen. Sie ist 2009 aus der RWE Jugendstiftung hervorgegangen und verfügt über ein Eigenkapital von gut 60 Millionen Euro.

Foto © Frank Vinken