Foto © Michael Heinrich
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Wohnhaus Reichenbachstraße

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Standort
Reichenbachstraße, 80469 München
Jahr
2011
Bauherrschaft
Euroboden GmbH und Co. Projekt KG
Team
Andreas Hild, Dionys Ottl, Beate Brosig, Sebastian Klich, (Andrea Sommer), Horst Dehnicke, Julianna Eger, Andreas Held, Peter Hellauer, Antonia Seubert

Im Zentrum Münchens gelegen, steht das Viertel um den Gärtnerplatz als eine der bedeutendsten Stadterweiterungen aus dem 19. Jahrhundert heute unter Ensembleschutz. Zugleich bildet es ein Zentrum modernen urbanen Lebens. Die Spannung zwischen historischem Erbe und aktueller Gegenwart bestimmt auch die Sanierung des Gebäudes in der Reichenbachstraße 20. Dessen ursprünglich spätklassizistische Fassade war durch bauliche Eingriffe unwiederbringlich zerstört worden. Nicht die angesichts mangelnder Quellen ohnehin unmögliche Rekonstruktion der Straßenansicht, sondern deren architektonische Neuinterpretation war ausschlaggebend für das Sanierungskonzept.

Die dreiteilige Gliederung der Fassade greift ein seinerzeit gängiges Gestaltungsmittel, sogenannte Bossen, auf und verfremdet es zugleich: Durch unterschiedliche Höhe der einzelnen – hier in Putz ausgeführten – überstehenden Elemente entsteht ein wellenförmiges Relief. Diese Fassadenstruktur erzeugt ein je nach Sonnenstand und Blickwinkel differenziertes, eindrucksvolles Schattenspiel. Die ursprünglich antikisierende „Schwere“ der Bossen gerät dadurch in einen reizvollen Gegensatz zur Beweglichkeit der Lichtstimmungen. Der spielerische Umgang mit kontrastierenden Gestaltungselementen und das prägende Wellenmotiv finden ihre Fortsetzung im ruhigen Innenhof. Organisch geformte, in den Etagen intelligent zueinander versetzte Balkonflächen laufen über die gesamte Gebäudebreite und erzeugen ein Wechselspiel aus Enge und Weite, Privatheit und Offenheit. Erschlossen werden sie durch raumhohe Fenstertüren, wodurch sich die Belichtungssituation der Wohnungen wesentlich verbessert.

Im Inneren bleibt die bestehende, bürgerlich repräsentative Raumeinteilung weitgehend erhalten. Teilweise wird auch hier die Belichtung durch neue großzügige Durchgänge verbessert. In Kombination mit beeindruckenden Raumhöhen, modern interpretiertem Stuck an Decke und Wandflächen, elegantem Fischgrätparkett und profilierten Doppelflügeltüren ergibt sich auch hier der Eindruck eines „zeitgenössischen Altbaus“. Im Sinne der ökologischen Nachhaltigkeit liefert eine Solarthermieanlage einen erheblichen Teil der zur Warmwasserversorgung des Gebäudes benötigten Energie.

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