Stadtplatz am Kaisersteg und Kranbahnpromenade

Zuerst der Platz

12. Februar 2009

Stadtplatz
am Kaisersteg und
Kranbahnpromenade
2008

12459 Berlin Oberschöneweide
Bezirk Treptow Köpenick

Auftraggeber
Bezirksamt Treptow-Köpenick
Tiefbauamt und Amt
für Umwelt und Natur
Berlin

Landschaftsarchitektur
bbzl – böhm benfer zahiri
Ulrike Böhm
Cyrus Zahiri
Katja Benfer
Berlin

Projektleiterin
Ulrike Böhm

Künstlerische Bauleitung
bbzl - böhm benfer zahiri
Ulrike Böhm
Irene Winterstein

Bauleitung
köpcons Planungsbuero Gmbh
Hönow

Tragwerksplanung
Jockwer und Partner
Rüdiger Jockwer
Berlin

Lichtplanung
DS-Lichtkonzept
Dietmar Schlangen
Potsdam

Fläche
1,8 ha

Baukosten
2,0 Mio Eur
brutto ohne Nebenkosten

Fotografie
Bernd Hiepe, Berlin (1)
Cyrus Zahiri (2, 3)



Stadtplatz, Uferpromenade und Kaisersteg: An der Spree in Oberschönweide setzt die Freiraumgestaltung ein erstes Ausrufezeichen. Weitere sollen folgen.

Das Nordufer der Spree, dort, wo sie Ober- und Niederschöneweide voneinander trennt, wird durch große und imposante Industriehallen, größtenteils aus dem frühen 20. Jahrhundert geprägt. Zwischen ihnen sind einzelne Zeilen gründerzeitliche Wohnbebauung zu finden. Noch in den 1960er Jahren wurde das Industrieareal durch eine Ufermauer in die Spree hinein vergrößert. Produziert wird hier heute nur noch wenig, die Gebäude werden von kleinerem Gewerbe und Handel genutzt. Einen Impuls sollen diesem Areal die “Schauhallen” geben: Nach einen Konzept von Kahlfeldt Architekten wird ein Teil der Hallen für Museen, Sammlungen und Galerien umgebaut werden, die Realisierung ist bis 2011 angepeilt.
Doch zum große Potenzial des Orts gehört, wenn hier nicht mehr schwere Industrie herrscht, der Freiraum. Eine Brücke über die Spree war 1945 gesprengt worden, erst Ende 2007 wurde diese Lücke im Wegenetz durch eine Fuß- und Radewegebrücke, den “Kaisersteg”, wieder geschlossen. Für die Gestaltung des Freiraums zwischen den Schauhallen, der Brücke und der nördlich der Industrieanlagen verlaufenden Wilhelminenhofstraße wurde 2005 ein Gutachterverfahren ausgeschrieben. Die Aufgabe schloss den Stadtplatz an der Spree, eine Verbindung entlang einer erhaltenen Kranbahn zur Wilhelminenhofstraße und den Uferbereich ein. Böhm Benfer Zahiri setzten sich in diesem Verfahren mit ihrem Vorschlag durch. Sie untergliedern das Gebiet in fünf einzelne Teilräume, verbinden sie stimmig miteinander, reagieren zurückhaltend, aber wahrnehmbar auf die jeweils besondere räumliche Situation und Umgebung. Die unterschiedlichen Teilflächen sind mit Fugen und leichten Höhenunterschieden voneinander getrennt, Stufen und Sitzmauern vermitteln zwischen den Niveaus.

Von der Wilhelminenhofstraße führt zwischen einer alten Kranbahn eine Promenade aus Ortbeton zum Stadtplatz und an die Spree.

Zwischen der Kranbahnkonstruktion führt ein Korridor mit Ortbetonplatten von der Wilhelminenhofstraße zum Platz, die Konstruktion selbst steht in einer Schotterfläche. Die künftigen Schauhallen sollen einmal die Attraktion des Gebiets bilden. Entsprechend ihrer Bedeutung als neuer Museumsstandort sind sie schon jetzt zweiseitig von einem breiten Band aus Granit eingefasst.
Der Stadtplatz selbst liegt zwischen den Schauhallen und einer ebenfalls bislang nur geplanten Hotelbebauung. Die östliche Platzkante schließt mit einer Fläche aus Rasen, Sitzmauern und Bäumen ab. Drei geknickte Leuchtmasten setzen Akzente. Die eigentliche Platzfläche ist durch vier Plattenstreifen gegliedert. Entlang der Streifen stehen Sitzmauern, mal mit Steinauflagen, mal mit Sitzflächen aus Holz.

Abwechslung ohne Aufrdringlichkeit: ein Band mit Rasen und Sitzbänken schließt den Platz im Osten ab.

Eine Asphaltfläche mit Kies-Abstreu und bequemen Liege- und Sitzbänken bildet den noch kurzen Abschnitt der Uferpromenade, die bald bis zur Treskowbrücke im Westen fortgesetzt werden soll. Hier hat man einen schönen Blick auf die Spree, auf den Kaisersteg und ans andere Ufer. Schließlich liegt im Westen ein leicht vertieft angelegter Rasen, der einmal als Skulpturengarten genutzt werden soll, er wird von einem Ufersteg begrenzt. Noch aber liegt der Großteil des Areals im Dornröschenschlaf. Doch man spürt, dass hier ein interessantes, vitales Quartier entstehen kann und hofft, dass es gelingen wird, den den Industriebauten eigenen Charme zu erhalten. Der Anfang ist gemacht.
Christian Holl

Lageplan

Stadtplatz
am Kaisersteg und
Kranbahnpromenade
2008

12459 Berlin Oberschöneweide
Bezirk Treptow Köpenick

Auftraggeber
Bezirksamt Treptow-Köpenick
Tiefbauamt und Amt
für Umwelt und Natur
Berlin

Landschaftsarchitektur
bbzl – böhm benfer zahiri
Ulrike Böhm
Cyrus Zahiri
Katja Benfer
Berlin

Projektleiterin
Ulrike Böhm

Künstlerische Bauleitung
bbzl - böhm benfer zahiri
Ulrike Böhm
Irene Winterstein

Bauleitung
köpcons Planungsbuero Gmbh
Hönow

Tragwerksplanung
Jockwer und Partner
Rüdiger Jockwer
Berlin

Lichtplanung
DS-Lichtkonzept
Dietmar Schlangen
Potsdam

Fläche
1,8 ha

Baukosten
2,0 Mio Eur
brutto ohne Nebenkosten

Fotografie
Bernd Hiepe, Berlin (1)
Cyrus Zahiri (2, 3)



Andere Artikel in dieser Kategorie

Aus vielerlei Holz
vor einem Tag
Kompakte Vielfalt
vor 2 Wochen
Als Teil des Quartiers
vor einem Monat
-273°C in Berlin
vor einem Monat