Sonnenterrassen am Fluss

Sturm und Wartzeck
1. April 2015
Blick von der Fluss-Aue (Foto: Wolfgang Fallier)
Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?

Da ist zum einen die für Fulda einmalige, unverbaubare Lage an der Fluss-Aue. In diesem Zusammenhang wollte das Siedlungswerk Fulda als genossenschaftlich organisiertes und soziales Dienstleistungsunternehmen erstmals sehr hochwertigen Mietwohnungsbau realisieren und dabei auch eine gute soziale Durchmischung erreichen.

Zweite Reihe (Foto: Wolfgang Fallier)
Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?

In Proportion und Farbgebung orientieren sich die Gebäude an der Villenarchitektur der nordseitigen Hangbebauung des Frauenbergs. Wir haben entsprechend eine kleingliedrige Struktur gewählt, Jeweils zwei versetzte „Einzelgebäude“ addieren sich über ein formal abgesetztes Erschließungselement. Als erste Leitidee haben wir gestapelte Sonnenterrassen in der Aue-Landschaft gesehen. Im Ergebnis verzahnen sich die durch Vor- und Rücksprünge gegliederten Gebäude mit den halböffentlichen Flächen der Auewiesen. Die privaten Freiräume sind als Terrassen und Loggien direkt den Wohnungen zugeordnet.

Innenhof (Foto: Wolfgang Fallier)
Inwiefern hat die Bauherrschaft den Entwurf beeinflusst?

Das Siedlungswerk Fulda hatte großes Interesse an einer Durchmischung verschiedener Grundrisse. Wir haben die Grundrisse modular in einer Art „3D-Puzzle“ angeordnet, sodass sich sehr unterschiedliche Wohnungs- und Grundrisstypen innerhalb einer festen Kubatur kombinieren lassen: Appartements in drei Größen und Breiten, Maisonette-Wohnungen in zwei Größen, sowie Reihenhaus und Penthouse. Im ersten Schritt wurde dann ein Teil der Wohnanlage realisiert, um feststellen zu können, welche Grundrisse sich am besten vermieten lassen. Die nächsten Bauabschnitte wurden dann entsprechend des Bedarfs umgesetzt.

Bad (Foto: Wolfgang Fallier)
Innenraum mit Blick auf die Eisenbahnbrücke (Foto: Wolfgang Fallier)
Wie hat sich das Projekt vom ersten Entwurf bis zum vollendeten Bauwerk verändert?

Eine einschneidende Veränderung zum Wettbewerbsentwurf ergab sich aus den Erkenntnissen zum Hochwassersstand und zu den Hausmüll-Aufschüttungen im Gelände. Die Folge war, dass die geplanten Kellerräume im Erdgeschoss Platz finden mussten. Dafür wurde eine Wohnung so modifiziert, dass unser System der modularen Grundrisse trotz der Änderung weiterhin funktionierte.

Lageplan (Zeichnung: Sturm und Wartzeck)
Grundrisse, Schnitt (Zeichnung: Sturm und Wartzeck)
Wohnungstypen (Zeichnung: Sturm und Wartzeck)
Wohnpark Horasbrücke
2014
Horasbrücke 2-7
36039 Fulda

Auftragsart
Interessensbekundungsverfahren mit Mehrfachbeauftragung

Bauherrschaft
Siedlungswerk Fulda eG, Fulda

Architektur
Sturm und Wartzeck GmbH, Dipperz
Susanne Wartzeck, Jörg Sturm, Martin Gerhardt, Steffen Schultheis, Sebastian Fell, David Körper

Fachplaner
Landschaftsplanung: Hergt+Wienröder, Eichenzell
Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Feuerstein, Petersberg
HLS-Planung: ewl Ingenieure, Grebenhain
ELT-Planung: Baumann und Partner Ingenieure, Fulda

Gebäudevolumen
18.231 m³

Bruttogeschossfläche
5.936 m²

Kubikmeterpreis
436 € / m²

Gesamtkosten
10.152.980 €

Gebäudekosten
7.947.947 €

Fotos
Wolfgang Fallier

Andere Artikel in dieser Kategorie