Zentrum für erneuerbare Energien Herrmann Scheer

Gut Holz

30. April 2014


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Archiv «Bau der Woche»

Zentrum für erneuerbare Energien Herrmann Scheer
2013

Brunnenstraße 26a
16225 Eberswalde

Nutzung
Ausstellungsgebäude

Auftragsart
VOF-Verfahren

Bauherrschaft
E.I.C.H.E e.V.

Architektur
 GAP Gesellschaft für Architektur und Projektmanagement mbH, Eberswalde, Berlin
Team: Thomas Winkelbauer, Manuela Ahrens, Rita Schmidt, Anna Stoyanova, Michael Abramjuk, Benjamin Thiel

Fachplaner
Gesellschaft für Architektur und Projektmanagement mbH
mit                       
teamgmi
Licht- und Elektroplanung Hecht
Ingenieurbüro Marzahn & Renztsch
Ingenieurbüro Dieme

Gebäudevolumen
5.680 m³

Bruttogeschossfläche
1.230 m²

Gesamtkosten
2.260.000 € inkl. MwSt.

Gebäudekosten
1.820.000 € inkl. MwSt.

Kubikmeterpreis
320,- €/m³

Fotos
Martin Duckek (1-4, 6)
Dr. Reinhard Schliebenow (5)

Das Gebäude wirkt von außen wie eine abstrakte Holzskulptur.


Thomas Geuder: Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Thomas Winkelbauer: Das Gebäude steht auf einer Waldlichtung an der Schnittstelle zwischen einem Ensemble unterschiedlicher, denkmalgeschützter Gebäude aus den 1930er-Jahren und dem Waldrand. Diese Situation galt es baulich zu ergänzen, ohne das «Gleichgewicht des Ortes» zu stören. Eine weitere Anforderung an das Gebäude bestand darin, dass es über das Jahr hinweg ebensoviel Energie erzeugen können sollte, wie es im Betrieb verbraucht.

Je nach Blickwinkel wird ein starker Bezug zum Außenraum hersgestellt.


Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Die Bauherrschaft hat den Entwurf durch drei Festlegungen maßgeblich mitgeprägt:
1. die Auswahl eines komplexen Grundstücks
2. die Forderung nach einem Nullemissionsgebäude, wobei der Energiebedarf einer interaktiven Ausstellung mit abgedeckt sein sollte
3. die Budget- und die Raumprogrammvorgabe
Die Festlegung der Projektziele auf dieser Grundlage haben maßgeblich wir als Generalplaner in Abstimmung mit dem Bauherrn vorgenommen, wobei der Bauherr sich hierbei sehr auf unser besonderes Knowhow verlassen hat.

Im massiven Betonkern verbirgt sich eine Stahltreppe.


Inwiefern findet sich die «Handschrift des Büros» im Gebäude wieder?
Bei unseren Gebäuden steht der «Genius Loci» im Mittelpunkt. Unsere Handschrift besteht daher in der Individualität und der Unverwechselbarkeit der von uns gestalteten Gebäude.

Grundriss Gartengeschoss
Grundriss Eingangsgeschoss
Grundriss Galeriegeschoss
Dachaufsicht
Schnitte
Heimisches, thermisch behandeltes Eichenholz als «Primus inter Pares».


Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Das heimische, thermisch behandelte Eichenholz ist eindeutig der «Primus inter Pares» im Ensemble vieler guter Komponenten.

Das Gebäude ist geprägt von einer vertikalen Holzstruktur.


Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?
Zur Umsetzung der Idee war es wichtig, die Baumasse in Materialität, Ausprägung und Maßstäblichkeit so zu formen, dass sie mit ihrem Umfeld «harmonisch dialogisiert». Bei der prägenden Materialität des Gebäudes fiel die Entscheidung sehr schnell auf die heimische Eiche, die sich als Fassadenmaterial auf unübertreffliche Weise in den umgebenden Mischwald einfügt und auf Grund ihrer Dauerhaftigkeit auch höchstem Anspruch auf Nachhaltigkeit gerecht wird. Dies insbesondere auch deshalb, weil es sich um «Wurmholz» handelt, das mittels einer thermischen Behandlung zum Baumaterial «recycled» wurde. Die Ausprägung der Gebäudeform entsteht aus der Verfremdung eines in vertikale Segmente gegliederten Ovals. Der Endzustand der Gebäudekubatur wurde hergestellt, indem die Segmente «aufgestellt» wurden, zum einen um das Gebäude in seinem Umfeld festzuzurren und zum andern natürlich auch um möglichst viel Tageslicht einzufangen und einen Panoramablick von innen nach außen zu ermöglichen. Interessant dabei ist der Effekt, dass das Auge die einzelnen Ausblicksegmente zu einem Bild ergänzt. Diese Art der Fassadenausbildung erzeugt eine besondere Maßstäblichkeit für die beiden Seiten des Gebäudes: Zum Wald hin bestimmt eine Aneinanderreihung vertikaler, hölzerner Linien das Volumen, und zum bestehenden Gebäudeensemble hin zeigt es sich als abstrakte hölzerne Skulptur.

Das Gebäude ist eingebettet in einen dichten Baumbestand.


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2013

Brunnenstraße 26a
16225 Eberswalde

Nutzung
Ausstellungsgebäude

Auftragsart
VOF-Verfahren

Bauherrschaft
E.I.C.H.E e.V.

Architektur
 GAP Gesellschaft für Architektur und Projektmanagement mbH, Eberswalde, Berlin
Team: Thomas Winkelbauer, Manuela Ahrens, Rita Schmidt, Anna Stoyanova, Michael Abramjuk, Benjamin Thiel

Fachplaner
Gesellschaft für Architektur und Projektmanagement mbH
mit                       
teamgmi
Licht- und Elektroplanung Hecht
Ingenieurbüro Marzahn & Renztsch
Ingenieurbüro Dieme

Gebäudevolumen
5.680 m³

Bruttogeschossfläche
1.230 m²

Gesamtkosten
2.260.000 € inkl. MwSt.

Gebäudekosten
1.820.000 € inkl. MwSt.

Kubikmeterpreis
320,- €/m³

Fotos
Martin Duckek (1-4, 6)
Dr. Reinhard Schliebenow (5)

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