Mensa Waldcampus

Ganz in Holz

4. Juni 2014


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Archiv «Bau der Woche»

Mensa Waldcampus
2013

Alfred-Möller-Straße 1
16225 Eberswalde

Nutzung
Mensa mit Seminarräumen und KiTa, Hochschulgebäude

Bauherrschaft
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB), RB SO

Architektur
Andreas Gehrke . Architekt, Berlin

Fachplaner
Tragwerksplanung, Energieeinsparnachw.: Niehues Winkler Ingenieure GmbH, Berlin
TGA-, Küchenplanung: Ing.-Büro Dieme, Eberswalde
Freianlagenplanung: Mewis Landschaftsarchitekten, Biesenthal
Verkehrsanlagenplanung: IBE Ingenieurbüro für Bauplanung GmbH, Eberswalde
Akustik: Ingenieurbüro Bauklimatik, Zerpenschleuse

Kunst am Bau
Andrea Böning, Michendorf
«Looking Back», Die Erde als Wolkendarstellung aus Acrystal und Glaskristall

Ausführende Firmen
Schreiner: Bruellke Innenausbau & Objekteinrichtungen,Beeskow
Bodenbeläge: VIEBAHN GmbH, Möllenhagen
Maler: Förster Malerbetrieb GmbH, Berlin
Küche: Küchen Thurm GmbH, Gera
Haustechnik: Lüftungsservice Liebetrau GmbH, Schwedt
Licht: Elektroinstallation Ingolf Schneider, Liebenwalde
Sanitär und Heizung: Uwe Wormuth, Gebäudeservice Heizung Lüftung, Berlin
Schwachstrom: Oracom Fernmelde- & Sicherheitsservice UG,  Hohen-Neudorf         
Möbel: GRAICHEN Bau- und Möbelwerkstätten GmbH, Frohburg
Fenster: Tischlerei Liermann, OT Wulkau, Kamern
Dach und Holzdeck Loggia: Hans-J. Bley Bedachungen aller Art GmbH, Brieskow-Finkenheerd
Gartengestaltung/-planung: Märkisch Grün GmbH, Melchow  

Hersteller
Brettstapeldecken: Weihele
Gründach: Optigrün
Holz-Alu-Fassade, -Fenster: Batimet
Türen: Hoba, Schörghuber
Beschläge: FSB
Verdunklung: Warema
Zinkblech: VMZinc
Mobile Trennwände: Dorma
Fliesen: Agrob Buchtal
Linoleum: Tarkett
Akustikdecke Freeflowbereich:Ecophon

Energiestandard
EnEV 2009

Bruttogeschossfläche
1.710 m²

Gesamtkosten
3.900.000 Mio €

Fotos
Ulrich Schwarz, Berlin

Blick von Osten auf die Mensa mit neuer Campusmitte.

Katinka Corts: Worin liegt das Besondere an dieser Bauaufgabe?
Andreas Gehrke: Die reizvolle landschaftliche Situation des Waldcampus’ mit seiner ambivalenten städtebaulichen Konstellation und die Verbindung mit einem aus drei relativ unterschiedlichen Funktionen bestehenden Raumprogramm – Lehrräume, Mensa, Kita – waren für uns eine Herausforderung. Unser Ansatz bestand darin, diese Funktionen in einem vielfältigen Gebäude zu vereinen, das präzise und deutungsoffen zugleich ist, das also zahlreiche konkrete Anregungen zur Les- und Nutzbarkeit der öffentlichen Innen- und Außenflächen bietet, gleichzeitig aber die eigentliche Art der «Aneignung» der jeweiligen Stimmung der Nutzer überlässt.

Welche Inspirationen liegen diesem Projekt zugrunde?
Die Hanglage mit ihren Möglichkeiten der Höhlung, des Ausblicks und des Spiels mit den verschiedenen Ebenen übte schon beim ersten Besuch des Waldcampus’ eine starke Faszination auf uns aus. Anstelle eines harten Gegensatzes Haus – Natur reizte uns eine Verschmelzung beider.

Die Form der Hangkante zieht sich, übersetzt als Treppe und Sitzwand, durch das Gebäude.

Wie reagiert der Entwurf auf den Ort?
Der sukzessive gewachsene Waldcampus bestand bislang eigentlich nur aus Straßen und Gebäuden. Als Außenraum mit einer gewissen Aufenthaltsqualität konnte, etwas überspitzt formuliert, lediglich der «Raucherpavillon» identifiziert werden. Neben der eigentlichen Aufgabe war es uns daher wichtig, den Studierenden auf dem Campus auch einen unverwechselbaren Ort zu bieten, an dem man sich gern trifft. Diese neue Campusmitte haben wir am Hang vor und in der Mensa geschaffen, indem ein konkaver Außenraum von intimer Größe in Form terrassierter Sitzebenen aus dem Hang «geschält» wird. Die terrassierte Hangkante zieht sich quasi durch den Speisesaal hindurch bis in den Hof und bietet innen wie außen jede Menge Möglichkeiten der Nutzung und Betrachtung.

Inwiefern haben Bauherrschaft, Auftraggeber oder die späteren NutzerInnen den Entwurf beeinflusst?
Den aus der Forstwirtschaft stammenden Begriff der Nachhaltigkeit trägt die ehemalige «Höhere Forst Lehranstalt» heute nicht nur im Namen, sondern fühlt sich dieser auch über 180 Jahre nach ihrer Ansiedlung in Eberswalde nach wie vor sehr verpflichtet. Dass der Hochschulpräsident seinen Dienstwagen abgegeben hat und lieber radelt, ist sicher nur ein kleines Detail, steht aber exemplarisch für das starke Engagement der Hochschule auf diesem Gebiet. Der Wunsch nach einer nachhaltigen Architektur versteht sich damit von selbst und war elementarer Teil der Aufgabenstellung. In einem kontinuierlichen Abstimmungsprozess ist es gelungen, die entwurflichen Vorstellungen mit denen der Hochschule und beide mit dem Kostenrahmen in Einklang zu bringen.

Blick von der Sitzwand auf den Speisesaal und den Flur im «Oberen Erdgeschoss» mit geschosshohem Fachwerkträger aus Holz.

Welche speziellen Produkte oder Materialien haben zum Erfolg des vollendeten Bauwerks beigetragen?
Allen voran ist hier der Baustoff Holz zu nennen. Die Eberswalder Hochschule ist ein traditionell wichtiger Standort der Forst­wissenschaften und trägt darüberhinaus sogar den Titel «Grün­ste Hochschule Deutschlands». Dies führte wohl im Sinne einer «Corporate Identity» ge­genüber Drittmittelpartnern und Stu­denten, aber sicher auch aus dem Selbstver­ständnis der Hochschule heraus zum Wunsch, Holz als bevorzug­tes Baumaterial zu verwenden. Im Gebäude haben wir Massivholz-Decken und Wände, Holz für Fenster und Türen, für Bodenbeläge und Einbauten und natürlich auch nach außen sichtbar als Fassadenmaterial. Im Inneren bleiben die überall sichtbaren Brettstapel-Holzdecken unbekleidet und werden nur hell lasiert.

Obergeschoss
Untergeschoss
Schnitt
Lageplan


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Mensa Waldcampus
2013

Alfred-Möller-Straße 1
16225 Eberswalde

Nutzung
Mensa mit Seminarräumen und KiTa, Hochschulgebäude

Bauherrschaft
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB), RB SO

Architektur
Andreas Gehrke . Architekt, Berlin

Fachplaner
Tragwerksplanung, Energieeinsparnachw.: Niehues Winkler Ingenieure GmbH, Berlin
TGA-, Küchenplanung: Ing.-Büro Dieme, Eberswalde
Freianlagenplanung: Mewis Landschaftsarchitekten, Biesenthal
Verkehrsanlagenplanung: IBE Ingenieurbüro für Bauplanung GmbH, Eberswalde
Akustik: Ingenieurbüro Bauklimatik, Zerpenschleuse

Kunst am Bau
Andrea Böning, Michendorf
«Looking Back», Die Erde als Wolkendarstellung aus Acrystal und Glaskristall

Ausführende Firmen
Schreiner: Bruellke Innenausbau & Objekteinrichtungen,Beeskow
Bodenbeläge: VIEBAHN GmbH, Möllenhagen
Maler: Förster Malerbetrieb GmbH, Berlin
Küche: Küchen Thurm GmbH, Gera
Haustechnik: Lüftungsservice Liebetrau GmbH, Schwedt
Licht: Elektroinstallation Ingolf Schneider, Liebenwalde
Sanitär und Heizung: Uwe Wormuth, Gebäudeservice Heizung Lüftung, Berlin
Schwachstrom: Oracom Fernmelde- & Sicherheitsservice UG,  Hohen-Neudorf         
Möbel: GRAICHEN Bau- und Möbelwerkstätten GmbH, Frohburg
Fenster: Tischlerei Liermann, OT Wulkau, Kamern
Dach und Holzdeck Loggia: Hans-J. Bley Bedachungen aller Art GmbH, Brieskow-Finkenheerd
Gartengestaltung/-planung: Märkisch Grün GmbH, Melchow  

Hersteller
Brettstapeldecken: Weihele
Gründach: Optigrün
Holz-Alu-Fassade, -Fenster: Batimet
Türen: Hoba, Schörghuber
Beschläge: FSB
Verdunklung: Warema
Zinkblech: VMZinc
Mobile Trennwände: Dorma
Fliesen: Agrob Buchtal
Linoleum: Tarkett
Akustikdecke Freeflowbereich:Ecophon

Energiestandard
EnEV 2009

Bruttogeschossfläche
1.710 m²

Gesamtkosten
3.900.000 Mio €

Fotos
Ulrich Schwarz, Berlin

Vorgestelltes Projekt

Justies Architekten BDA

Erweiterung und Umbau Stadthaus Freiburg

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